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Aussäen direkt ins Beet - so klappt's

Infos & Tipps vom Profi

Manche Sommerblumen, Gemüsepflanzen oder Beet- und Balkonpflanzen können Sie direkt im Garten aussäen und sparen sich so die zeitaufwändige Vorkultur. Das Säen direkt an Ort und Stelle ins Freiland ist bei den verschiedenen Anzuchtmethoden die unkomplizierteste Möglichkeit und deshalb besonders beliebt. Allerdings gibt es auch hier ein paar Voraussetzungen, die Sie beachten sollten.

Mit unseren Tipps wird die Aussaat zum Kinderspiel und schon bald können Sie sich über erste zarte Keimlinge in Ihrem neuen Beet freuen. (Header-Foto: iStock.com/lovelyday12)

Welche Pflanzen können gleich ins Beet gesät werden?

Gemüsepflanzen:

Kultur Aussaat-Zeitpunkt
Buschbohnen Mitte Mai - Mitte Juli
Stangenbohnen Mitte Mai - Ende Juni
Prunkbohnen Mitte Mai - Ende Juni
Puffbohnen/ Dicke Bohnen Mitte März - Ende April
Zuckererbsen Mitte März - Ende Juni
Schälerbsen Mitte März - Ende Mai
Feldsalat Anfang April - Ende Juni und Anfang September - Ende Oktober
Freiland-Gurken Mitte Mai - Ende Juni
Zucchini Mitte Mai - Ende Juni
Petersilie Anfang März - Ende Juni
Möhren Anfang März - Ende Juli
Pflück- und Schnittsalat Anfang April - Mitte Juli
Freiland-Radieschen Mitte März - Mitte September
Rettich Anfang März - Ende Juli
Rote Bete Anfang Mai - Ende Juni
Spinat Mitte Februar - Ende Mai
Zwiebeln Mitte Februar - Mitte April und Anfang August - Mitte September

Blütenschönheiten:

Kultur Aussaat-Zeitpunkt
Bechermalve Mai
Fingerhut Mai/Juni
Islandmohn Mai/Juni
Kapuzinerkresse Mai/Juni
Kornblume April/Mai
Löwenmäulchen April/Mai
Physalis Mai/Juni
Prunkwinde Mai
Ringelblume Mai
Rittersporn April/Mai
Schmuckkörbchen Mai
Sonnenhut Mai/Juni/Juli
Staudenlupine Mai/Juni
Steinkraut Mai
Stockrose Mail/Juni/Juli
Studentenblume Mai/Juni/Juli
Zinnie Mai/Juni

Bodenvorbereitungen für das erfolgreiche Aussäen

Gartenfreunde, die ein neues Beet anlegen möchten, sollten damit bereits im Herbst des Vorjahres beginnen. Wer nämlich im Oktober oder November die neue Beetfläche schon einmal grob umgräbt, erspart sich im Frühjahr einiges an Arbeit. Über den Winter greift uns nämlich der Frost unter die Arme und lässt die großen Erdklumpen, die beim Umgraben entstanden sind, nach und nach zerfallen. Zu Beginn der neuen Saison wartet dann ein feinkrümeliger Boden auf Sie, den Sie nur noch einmal lockern und glatt harken müssen.

Dass der Boden schön eben ist, ist deshalb wichtig, weil sich in Senken das Regen- und Gießwasser sammelt und das darin liegende Saatgut „absäuft“ und verfault. Im Gegensatz dazu führen Erhebungen auf Beeten zum Vertrocknen der Sämereien, weil sie hier nicht genügend Feuchtigkeit zum Quellen und Keimen finden. Wenn Sie Ihr Beet also sorgfältig vorbereiten, geben Sie dem Saatgut die beste Starthilfe damit aus ihm in den nächsten Wochen und Monaten die gewünschten Pflanzen und natürlich auch die erhoffte Ernte wird.

Achtung...!

"Das Saatbeet MUSS eben sein!"

Senken oder Hügel im Saatbeet führen dazu, dass das Saatgut nicht gleichmäßig mit Wasser versorgt werden kann.

Der Vorteil einer Reihensaat

Die Reihensaat hat gegenüber der breitwürfigen Saat den Vorteil, dass Sie sehr früh zwischen den Reihen jäten können. Außerdem lassen sich in geraden Reihen ausgesäte Kulturpflanzen besser von Wildkräutern unterscheiden, die sich immer mal wieder zwischen die jungen Pflänzchen schmuggeln werden. Da viele Wildkräuter stärker und schneller wachsen und die Kulturarten unterdrücken würden, ist es sehr wichtig einzugreifen so lange die unerwünschten Pflanzen noch klein sind.

Für das Reihenziehen ist übrigens wieder eine gute Bodenvorbereitung wichtig, denn in lockerer feinkrümeliger Erde lassen sich die Vertiefungen besser ziehen. Durch die vorbereiteten Reihen hat das Saatgut eine bessere Bodenbindung, die wiederum für eine erfolgreiche Keimung sorgt. Mit einem Reihenzieher haben Sie im Handumdrehen die nötigen Vertiefungen in den Boden gebracht - am besten immer entlang einer Schnur, damit Ihre Pflanzen später nicht im Zickzackkurs wachsen.

Die Rillentiefe hängt dabei von der Samenkorndicke ab. Je feiner es ist, umso flacher muss die Rille sein. Eine alte Gärtnerregel sagt, dass Samen generell nur in Samenkornstärke mit Erde abgedeckt werden sollte. Aber bevor Sie nun versuchen die teils winzigen Samenkörner zu vermessen, schauen Sie einfach auf das Samentütchen. Hier steht in den meisten Fällen, wie tief das Saatgut in die Erde kommen sollte.

Nachdem Sie die Reihen dann mit den gewünschten Sämereien versehen haben, decken Sie sie mit feiner Erde ab und drücken alles leicht an. Das geht übrigens sehr gut mit dem Harkenrücken - aber die Handkante tut es genauso. Das Andrücken ist wichtig, damit die Samenkörner eine Bodenverbindung bekommen. Nur so können sie auch quellen und keimen.

Der Grüne Tipp©

Profitipp...

"Markiersaaten sind ein Trick, um langsam wachsende Sämereien im Beet wiederzufinden."

Für langsam keimende Arten wie z.B. die Möhre empfiehlt sich eine Markiersaat. Wie der Name schon sagt, markieren hier schneller keimende Pflanzen die Reihen bis die Möhren an die Oberfläche wachsen und sich zu erkennen geben. Schnell ist es sonst passiert, dass Sie Ihr neues Möhrenbeet "vergessen" und die Reihen in denen vermeintlich nichts wächst jäten.

Als Markiersaat eignen sich z.B. schnellkeimende Radieschen und Salatsorten. Radieschen wachsen sogar so schnell, dass Sie sie reifen lassen und ernten können. Salat dient dagegen nur zur Markierung. Die fertigen Köpfe würden bei ihrer Größe und Entwicklungsdauer die Möhrenpflanzen ansonsten unterdrücken. Aus dem Grund werden die jungen Salatpflänzchen aus der Erde gezogen, sobald die Möhrensämlinge sichtbar sind. Die jungen Salatpflanzen können Sie einfach an anderer Stelle im Garten wieder auspflanzen oder auch als Babyleafsalat nutzen.

Der richtige Pflanzenabstand beim Aussäen

Bei der Direktsaat ins Beet, ist es wichtig, dass die kleinen Pflänzchen später genug Platz für ihre Entwicklung haben. Deshalb muss sowohl der Abstand zwischen den einzelnen Reihen als auch der Abstand zur nächsten Pflanze in der Reihe stimmen. Das hört sich komplizierter an als es ist, denn auch diese Angaben finden Sie auf der Rückseite der Samentüte und brauchen einfach nur zu messen.

Hier noch ein Tipp von uns: Säen Sie am Anfang lieber etwas dichter damit möglichst viele Jungpflanzen entstehen. Die zu dicht stehenden jungen Pflänzchen können Sie später vorsichtig auszupfen und an anderer Stelle wieder einpflanzen. Der Gärtner spricht hier von Vereinzeln oder Verziehen. Am besten machen Sie das Schritt für Schritt, so lange bis der empfohlene Pflanzabstand erreicht ist.

Wässern ja, aber bitte nicht fluten

Bis hierher hat alles gut geklappt? Prima! Dann machen Sie jetzt nicht den Fehler Ihr Beet jeden Abend zu fluten. Das gilt ganz besonders für Zeiten mit warmer Witterung. Auch wenn Wasser natürlich wichtig für den Erfolg der Aussaat ist, sollten Sie es nicht übertreiben. Schnell verschlämmt der Boden nämlich und scheint dann auch noch die Sonne, entsteht an der Beetoberfläche eine harte Kruste, die die jungen Keimlinge nicht mehr durchstoßen können. Die ganze Mühe wäre dann umsonst gewesen.

Abhilfe schafft hier die Beschattung der ausgesäten Beete. Dafür eignen sich Schattenleinen, Sackleinen oder auch Jutesäcke, die Sie einfach auf die Beete legen und mitgießen. So kann die Sonne den Boden an der Oberfläche nicht verkrusten und die Feuchtigkeit wird länger im Boden gehalten.

Fazit: Die Direktsaat ins Beet ist gerade für Gartenneulinge gut geeignet

Wenn Sie zum ersten Mal Ihre eigenen Pflanzen aussäen möchten, sollten Sie auf Arten zurückgreifen, die es Ihnen leicht machen, weil sie sich für eine Direktsaat eignen. Probieren Sie es doch einfach mal aus und denken Sie immer daran: Jeder erfolgreiche Gärtner hat einmal klein angefangen!