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Apfelbaum

Apfelbaum-Ratgeber

Pflanz- und Pflegetipps vom Profi

Basisinfos für Gärtner

Botanischer Name: Malus domestica in Sorten

Familie: Rosengewächse (Rosaceae)

Licht: sonnig bis halbschattig

Boden: nährstoffreich, schwach sauer bis neutral, gut durchlüftet, humusreich

Zu den vielseitigsten und gesündesten Obstlieferanten überhaupt zählen die Apfelbäume (Malus domestica). Äpfel sind reich an den Vitaminen A, B, und C, enthalten Mineralien, Pektine und viele andere wertvolle Stoffe, außerdem können Apfelbäume in fast jedem Garten gepflanzt werden – denn die Größe können Sie je nach Wahl der Unterlage, Wuchs- und Kronenform den Platzverhältnissen anpassen.

Auch wenn es im Supermarkt meist nur noch drei oder vier Standardsorten Äpfel zu kaufen gibt, kennt man im Hausgarten doch eine große Vielfalt an Apfelsorten. Viele dieser Apfelbäume sind für spezielle regionale Gegebenheiten und das entsprechende Klima gezüchtet. Manche davon werden zum Frischverzehr, andere zum Backen, zum Trocknen oder als Mostobst verwendet.

Da sie je nach Sorte zu verschiedenen Zeiten reifen und viele sich auch gut einlagern lassen, stehen Ihnen bei einer überlegten Sortenwahl vom Hochsommer bis zum folgenden Frühjahr stets knackige, leckere und natürlich gesunde Äpfel aus dem eigenen Garten zur Verfügung.

Hier fühlen sich Apfelbäume wohl

Apfelbäume mögen sonnige bis halbschattige Standorte auf nicht zu kalten und nassen Böden. Ideal ist ein nährstoffreicher, tiefgründiger Lehmboden mit einem pH-Wert von 6,5 (schwach sauer bis neutral), der gut durchlüftet und mit Humus versorgt ist.

Wo die Bodenverhältnisse nicht entsprechend optimal sind, können Sie unterstützend nachbessern, etwa durch das Einarbeiten von Dünger oder Bodenhilfsstoffen wie z.B. Bentonit.

Apfelbäume sind je nach Art und Sorte sehr kältetolerant und gedeihen daher bis in Höhenlagen von 1000 m.

Apfelbäume und ihre Veredelung

Alle Apfelbäume, die in Gärten wachsen sind veredelt. Die Unterlage, also das Wurzelsystem, manchmal sogar ein bestimmter Stammteil, hat dabei einen großen Einfluss auf das Wuchsverhalten des veredelten Baumes. Wenn Sie Ihren Apfelbaum zu einer bestimmten Form erziehen möchten, kommt es auf die richtige Wahl der Unterlage an.

Pflegetipps für Apfelbäume

Halten Sie die Baumscheibe, besonders bei frisch gepflanzten Apfelbäumen, unkrautfrei – das beugt Krankheiten und Schädlingen vor, außerdem konkurrieren Unkräuter mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe. Sie können die Baumscheibe auch mulchen, wobei die Mulchschicht jedoch nicht am Stamm anliegen sollte, da sonst Fäulnisgefahr für den Stamm besteht.

Wenn im zeitigen Frühjahr ein Volldünger verabreicht wird erhöhen sich die Erträge von Apfelbäumen und die Ernte fällt gesünder und reichhaltiger aus.

Bei längerer Trockenheit, besonders in der Zeit der Fruchtentwicklung, müssen Apfelbäume gegossen werden – die flach wurzelnden Bäume beginnen nämlich schnell unter Trockenheit zu leiden.

Wenn Ihr Apfelbaum in einem besonders guten Jahr reichlich Früchte angesetzt hat, sollten Sie im Frühsommer, wenn die jungen Äpfel etwa Walnussgröße erreicht haben, einige davon abpflücken – das gilt besonders für junge Apfelbäume, deren Astgerüst noch nicht so viele Früchte tragen kann. Die am Baum verbleibenden Äpfel entwickeln sich auf diese Art besser und der Baum fruchtet auch im nächsten Jahr zuverlässig.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge an Apfelbäumen

Blutläuse, Grüne und Mehlige Apfelblattlaus, Apfelwickler, Apfelsägewespe, Frostspanner und Obstbaumspinnmilben sind die häufigsten tierischen Schädlinge an Apfelbäumen.

Gegen Frostspanner helfen Leimringe, die man von September bis Dezember so eng wie möglich um den Stamm legt, damit sich nicht andere Schädlinge unter dem Leimring verbergen. Die an den Apfelbäumen aufwärts krabbelnden Insekten kleben daran fest und können so keinen Schaden mehr anrichten.

Schwieriger wird es bei anderen Schädlingen wie z. B. Spinnmilben, hier muss bei einem starken Befall ein für den Hausgarten zugelassenes Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Apfelwickler bekämpft man auf biologische Art mit Pheromonfallen, die im Mai in Apfelbäumen aufgehangen werden müssen, um damit die männlichen Falter zu fangen. Damit wird die Befruchtung der Weibchen verhindert oder zumindest reduziert, so dass die Vermehrung dieser lästigen Schädlinge minimiert wird. Durch konsequentes Absammeln und Vernichten der trotzdem befallenen Äpfel wird der Vermehrungs-Kreislauf zusätzlich durchbrochen. Um den Stamm gelegte Wellpappegürtel dienen als Lockfallen für die Wicklerraupen, sie verbergen sich hier, bevor sie sich verpuppen. Diese werden jeweils im Juli und Oktober entfernt und vernichtet - mitsamt den darin befindlichen Schädlingen! Ein Bekämpfen über eine Spritzung ist nur an drei bis vier Tagen im Jahr erfolgreich und daher kaum für den Hausgebrauch zu empfehlen.

Die am häufigsten auftretenden Pilzerkrankungen bei Apfelbäumen sind Apfelschorf, Monilia-Fruchtfäule, Echter Mehltau und Obstbaumkrebs.

Auftretende Krankheiten sollte man schon beim ersten Anzeichen bekämpfen.

Feuerbrand, hervorgerufen durch ein Bakterium, ist eine bei den örtlichen Pflanzenschutzämtern zu meldende Krankheit, gegen die es keine Spritzmittel gibt. Befallene Pflanzenteile werden umgehend sehr großzügig ausgeschnitten und sofort verbrannt.

Äpfel
Für das Einlagern werden nur völlig intakte Äpfel ohne Verletzungen und Druckstellen ausgewählt

Äpfel ernten und lagern

Äpfel werden gepflückt, sobald sich ihre Stiele leicht vom Zweig ablösen lassen. Die Pflückreife kann geprüft werden, indem man einen Apfel mit der Hand umfasst und vorsichtig dreht: Beim reifen Apfel löst sich der Fruchtstiel leicht vom Zweig. Auf keinen Fall darf der Stiel vom Apfel abreißen und am Zweig bleiben: Der so vom Baum gerissene Apfel ist noch unreif und hält sich nicht im Lager.

War die Apfelernte ertragreich und hat mehr Äpfel gebracht, als man frisch verzehren kann, muss man sich Gedanken darüber machen, wie die Ernteschätze eingelagert werden sollen, um sie auch später genießen zu können.

Dachböden sind aufgrund der hohen Temperaturschwankungen als Lager ungeeignet. Wichtig ist es, das Lager regelmäßig zu kontrollieren und faulende Exemplare sofort auszusortieren.

Die Dauer der Lagerung hängt stark von der Apfelsorte ab: Typische Winteräpfel wie ‘Boskoop’ halten sich unter guten Lagerbedingungen bis zum Februar, Sommeräpfel wie der Klarapfel eignen sich nur für den sofortigen Verzehr.

Apfelbäume brauchen immer einen Bestäuber

Keine Apfelsorte ist selbstfruchtbar! Deshalb brauchen alle Apfelbäume eine Befruchtung mit Pollen von anderen Apfelsorten – nur durch diese Fremdbefruchtung setzen sie Früchte an.

Wenn in Ihrem Garten oder in der Nachbarschaft bereits tragende Apfelbäume wachsen, brauchen Sie sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen. Liegt Ihr Obstgarten aber etwas isoliert, dann müssen Sie selbst dafür sorgen, dass eine passende Sorte als Pollenspender zur Verfügung steht. Weil aber nicht jede Sorte automatisch als guter Pollenspender taugt, ist es wichtig, sich beim Kauf des Apfelbaums zu erkundigen, welche Sorte zur Bestäubung dazu gepflanzt werden kann.

Schwachwüchsige, enger beieinander stehende Spindelbäume nutzen den zur Verfügung stehenden Platz besser aus und erhöhen damit die Chance der gegenseitigen Bestäubung deutlich.

Die unten stehende Tabelle gibt einen groben Überblick über geeignete Partner, kann aber aufgrund des enormen Sortenreichtums nur einen Anhaltspunkt und eine Auswahl bieten.

Geeignete Befruchtersorten für Apfelbäume


Sorte

Blüte

Befruchter

Goldparmäne
mittelspät
Cox, Jonathan
Elstar
mittelspät
Cox
Cox Orange
mittelfrüh
 Elstar, Goldparmäne
Golden Delicious
mittelspät
Cox, Elstar, Goldparmäne
Roter Jonathan
mittelspät
Cox, Goldparmäne

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