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Bakterienbrand
Profi-Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung
Überblick - auf einen Klick
Basisinfo für Gärtner
Wissenschaftlicher Name: Pseudomonas spp.
Abteilung: Proteobakterien (Proteobacteria)
Einordnung: Bakterieller Erreger
Auftreten: bei feucht-kühler Witterung, besonders im Frühjahr und Herbst
Verbreitung: durch Regen, Spritzwasser, Wind, Schädlinge, Tiere und Pflegemaßnahmen
Vorkommen und Verbreitung
Bakterienbrand ist die wichtigste bakterielle Krankheit im Obstanbau und verursacht große Schäden an Kern- und Steinobst. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass sie auch die Bäume in Ihrem Garten befällt.
Besonders gefährdet sind: Apfel, Aprikose, Birne, Nektarine, Pfirsich, Pflaume, Sauer- und Süßkirsche sowie Zwetsche – aber auch alle Ziergehölze der Gattung Prunus, zu denen zum Beispiel die Zierkirsche gehört.
Dabei sind vor allem die beiden Bakterienstämme Pseudomonas syringae pv. morsprunorum und Pseudomonas syringae pv. syringae von Bedeutung.
Eine Infektion erfolgt bei feucht-kühlen Witterungsbedingungen – bevorzugt im Frühjahr während des Knospenaustriebs und im Herbst während des Blattfalls. Im Sommer bei trocken-warmer Witterung sind Infektionen eher selten. Dabei können die Bakterien in vielerlei Weise durch Regen, Spritzwasser und Wind, durch Bohr-, Fraß- und Saugtätigkeiten von Schädlingen und Tieren, aber auch durch unsere Pflegemaßnahmen selbst übertragen werden.
Da das Auftreten von Bakterienbrand sehr stark von den jeweiligen Feuchte- und Temperaturbedingungen zur Zeit der Blüte und des Blattfalls abhängt, können sich einzelne Jahre stark voneinander unterscheiden – während in manchen Jahren der Befall besonders stark ausfällt, treten in anderen Jahren fast keine Symptome auf. Diese können äußerst vielfältig sein und sind vom Zeitpunkt der Infektion sowie vom betroffenen Pflanzenteil abhängig.
Symptome - Bakterienbrand erkennen
Meist treten die ersten Symptome auf den Blättern auf. Auf dem bis dahin völlig normal entwickelten Laub bilden sich im Frühsommer zahlreiche kleine, runde Blattflecken, die einen Durchmesser von 1–2 mm aufweisen. Die anfangs hellen Flecken färben sich mit der Zeit braun und trocknen ein, wobei das abgestorbene Gewebe nicht selten aus der Blattfläche herausbricht. Die dabei entstehenden Löcher weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit der sogenannten Schrotschusskrankheit auf. Doch im Gegensatz zu dieser Pilzkrankheit sind die Blattflecken des Bakterienbrands von einem hellgrünen, leicht chlorotischen Rand umgeben.
Achtung...!
"Verwechslungsgefahr!"
Die Schrottschusskrankheit verursacht ähnliche Blattflecken, die später zu Löchern führen. Beim Bakterienbrand sind die Flecken jedoch von einem hellgrünen Rand umgeben.
Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Knospen, Blüten und Früchte befallen werden. Infizierte Knospen bleiben im Frühjahr stecken und öffnen sich nicht. Infizierte Blüten vertrocknen und infizierte Früchte weisen eingesunkene Flecken auf, die sich vergrößern und in das Fruchtfleisch übergehen.
Während eine Infektion im Frühjahr überwiegend über die Spaltöffnungen an der Blattunterseite erfolgt, dringen die Erreger im Herbst über die Blattnarben, die beim Blattfall entstehen, sowie über Frostrisse und Schnittwunden in die Bäume ein. Solche Holzinfektionen werden durch Nekrosen im Rindengewebe sichtbar – dem sogenannten Rindenbrand. Das kranke Gewebe ist eingesunken, rissig und rötlich-braun gefärbt.
Eine häufige Begleiterscheinung ist Gummifluss, der direkt an den Schadstellen aber auch an äußerlich gesunden Rindenpartien austreten kann.
Treten Wucherungen an der Befallsstelle auf, spricht man vom Rindenkrebs. Wenn die Infektion den ganzen Trieb beziehungsweise den ganzen Stamm umfasst, führt das zum Absterben ganzer Partien oberhalb der Infektionsstelle oder im schlimmsten Fall sogar zum Absterben ganzer Bäume.
Meist ruhen die Infektionen den Winter über und zeigen sich erst im Frühjahr. Bis dahin überdauern, verbreiten und vermehren sich die Bakterien im Holz und in den Knospen.
Symptome...!
"Symptome Bakterienbrand:"
- kleine runde Blattflecken (1-2mm)
- Knospen öffnen sich nicht
- Blüten vertrocknen
- Früchte haben eingesunkene Flecken
- Rindenbrand
- Gummifluss
- ggf. Wucherungen
Bakterienbrand vorbeugen
In feuchten Jahren können Sie versuchen, anfällige und gefährdete Obstbäume bereits im Vorfeld mit einem kupferhaltigen Fungizid zu behandeln. Rechtzeitig zum Knospenaustrieb im Frühjahr und Blattfall im Herbst ausgebracht, bietet es zwar keinen vollkommenen Schutz, jedoch eine befallsmindernde Wirkung. Bei Bedarf sollte der Vorgang mehrmals wiederholt werden.
Darüber hinaus sollten alle grundsätzlichen Kultur- und Pflegemaßnahmen darauf abzielen, die allgemeine Kondition der Pflanzen zu erhöhen und sie soweit zu stärken, dass es erst gar nicht zu einer Infektion kommt. Im Umkehrschluss heißt das auch, alle Faktoren, die zu ihrer Schwächung führen, zu vermeiden. Denn jede Schwächung der Bäume, die durch einen falschen Standort, eine unausgewogene Ernährung oder einen nicht sachgerechten Schnitt herbeigeführt wird, begünstigt einen Befall.
Bei Neupflanzungen ist die richtige Sorten- und Standortwahl ein wichtiges Kriterium, mit dem Sie bereits im Vorfeld auf das spätere Infektionsrisiko Einfluss nehmen können. Am besten entscheiden Sie sich für Sorten, die erfahrungsgemäß eine geringe Anfälligkeit gegenüber dem Bakterienbrand haben. Pflanzen Sie diese an einen möglichst sonnigen sowie luftigen Standort. Denn er verbessert die Durchlüftung und lässt die Bestände nach Niederschlägen schneller wieder abtrocknen, was Infektionen durch den Erreger erschwert.
Achten Sie darüber hinaus auf eine richtige Düngung. Im Herbst sollten Sie Patentkali – einen Spezialdünger zur gezielten Versorgung mit Kalium - ausbringen. Denn eine gute Kaliumversorgung festigt das Pflanzengewebe, lässt das Holz besser aushärten und erhöht dadurch dessen Widerstandskraft gegen Krankheiten. Wichtig ist nur, dass man den Dünger während der Wachstumsphase verabreicht, damit er noch von den Pflanzen aufgenommen und verwertet werden kann.
Um Frostrisse zu vermeiden, hat sich ein Weißanstrich der Bäume bewährt. Er mindert die Gefahr, die im Frühjahr bei Sonneneinstrahlung durch extreme Temperaturdifferenzen im Gewebe verursacht wird und schützt damit vor Infektionen, da die Aufbrüche in der Rinde ideale Eintrittspforten bieten würden.
Schnittmaßnahmen sollten grundsätzlich möglichst früh nach der Ernte im Spätsommer vorgenommen werden, denn dann können die Schnittwunden noch vor dem Wintereinbruch abheilen. Alternativ kann auch im Winter bei trockenem Frost geschnitten werden, allerdings verheilen die zu dieser Zeit beim Schnitt entstehenden Wunden wesentlich schlechter. Der befallskritische Herbst sollte unter allen Umständen gemieden werden.
Eine Ausnahme bilden alle bereits infizierten Ast- und Stammpartien. Sie sollten beim Sichtbarwerden der ersten Symptome so schnell wie möglich bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Wichtig ist, den Schnitt nur bei trockenem Wetter durchzuführen und die Schnittwerkzeuge anschließend gut zu reinigen und zu desinfizieren.
Entsorgen Sie das anfallende Schnittmaterial keinesfalls auf dem Kompost, da sich die Bakterien dort sonst weiter ausbreiten würden und im folgenden Jahr mit der Komposterde wieder im Garten verteilt werden. Im Idealfall werden sie verbrannt oder – wenn das nicht möglich ist – über den Hausmüll entsorgt.
Nur bei einer sehr starken Schädigung, von der sich der Baum nicht mehr erholen kann, sollte direkt die ganze Pflanze ausgegraben und beseitigt werden.
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung bakterieller Erkrankungen mit speziellen Pflanzenschutzmitteln ist leider nicht möglich, da für den Haus- und Kleingartenbereich keine zugelassenen Präparate zur Verfügung stehen. Jegliche chemische Behandlung hat, wenn überhaupt, nur einen vorbeugenden Charakter.