Bambus pflegen und schneiden - so geht's
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Überblick - auf einen Klick
Der Pflegeaufwand von Bambus ist eher gering. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist das regelmäßige Wässern bei Hitze und Trockenheit. Gerade Riesengräser, die in Kübeln wachsen zeigen an heißen Tagen Wassermangel durch das Aufrollen der Blätter an. Sollte das der Fall sein, ist aber noch nichts zu spät! Nach dem Gießen können Sie dabei zusehen, wie sich die Blätter wieder entfalten und der Bambus zu seiner alten Schönheit zurückkehrt.
Tipps zum Bambus schneiden
Alles was Sie über das Schneiden von Bambus wissen sollten. Mit unseren Tipps gehören auseinanderfallende Bambushorste und Halme ohne Blätter der Vergangenheit an.
Wann ist die beste Zeit zum Bambus schneiden?
Ein jährlicher fachgerechter Schnitt fördert das Wachstum der Pflanzen. Doch wann genau sollte man Bambus schneiden? Die Monate Februar und März sind ideal, um höhere Bambus-Arten zu schneiden, da die Pflanzen kurz darauf von unten heraus wieder austreiben.
Bodendeckende Arten werden — wenn nötig — erst Mitte März geschnitten, um einen schönen Neuaustrieb zu fördern.
Wie sollte man Bambus schneiden?
Vor allem alte, dünne und schwache Halme sollten im Frühjahr an der Basis — d.h. aus dem Wurzelstock kommend — gekappt werden. So vermeidet man ein Vergreisen und macht die Pflanzen wieder durchlässig für Luft und Licht. Am besten sehen die Riesengräser übrigens aus, wenn ein-, zwei– und dreijährige Halme überwiegen. Lichten Sie die Riesengräser daher regelmäßig von innen heraus aus. Dazu schneiden Sie die 4 - 5 jährigen Halme der Pflanzen kurz über dem Boden zurück.
Bambushalme, die aus der Reihe tanzen oder insgesamt länger als andere sind können einfach in der gewünschten Höhe gekürzt werden. Achten Sie in diesem Fall darauf, den Schnitt immer oberhalb eines Halmsegmentes anzusetzen. So verhindern Sie dass die Triebenden austrocknen. An ihrer Stelle bilden sich schon bald neue, frische grüne Blätter.
Profitipp...
"Fargesia-Bambus behält auch nach einem Höhenrückschnitt seine schöne Form."
Jeder Bambus kann in der Höhe geschnitten werden. Allerdings leidet darunter häufig die natürliche Wuchsform, so dass er sehr viel buschiger wird. Wer das vermeiden möchte, greift auf die Fargesia-Bambusse zurück. Diese vertragen auch einen starken Höhenrückschnitt problemlos. Daher eignen sie sich besonders gut für Bambushecken!
Übrigens reichen ca. 10 bis 15 schöne Halme auf einem Quadratmeter aus. Schneidet man zu wenig zurück entstehen häufig unschöne, verworrene "Wälder" die an Charakter einbüßen.
Wann und wie sollte man Bambus düngen?
Als schnellwüchsige Pflanze, hat Bambus verständlicherweise einen hohen Nährstoffbedarf, dem man nur mit gezielten Düngergaben gerecht wird. Düngen Sie mindestens zweimal pro Jahr, damit es nicht zu Nährstoffmangel kommt.
Ideale Zeitpunkte sind zu Austriebsbeginn und noch einmal im Spätsommer, damit die Pflanze den Winter gut übersteht. Stickstoffbetonte, organisch-mineralische Dünger, die bestenfalls noch einen Anteil an Silizium enthalten sind für die Süßgräser gut geeignet. Das Falllaub des Riesengrases sollte zudem immer am Fuß der Pflanzen verbleiben, da es bei der Zersetzung wieder wichtige Nährstoffe für die Pflanzen freigibt.
Bambus bei Gärtner Pötschke
Ist Bambus winterhart?
Was passiert eigentlich mit Bambus im Winter? Schaden dem Riesengras tiefe Temperaturen oder machen Eis und Schnee Bambusgräsern nichts aus? Hier finden Sie die Antwort!
Bambus im Garten überwintern
Auch wenn die meisten in Deutschland angebotenen Pflanzen recht frosthart sind, sollten Sie sie gerade in den ersten Standjahren vor der Wintersonne und kalten Winden schützen. Am besten geht das, indem Sie den Wurzelbereich mit einer schützenden Laubschicht abdecken und die Halme locker zusammenbinden.
Schon gewusst...?
"Bambus erfriert selten, meistens vertrocknet er."
Wenn Bambus nach dem Winter traurig aussieht, dann hat das in den meisten Fällen nichts mit der Kälte zu tun. Es liegt am Wassermangel!
Als immergrüne Pflanze benötigt der Bambus auch im Winter regelmäßig Wasser — auch an Frosttagen! Vergisst man das Gießen kommt es zu Trockenschäden, die häufig mit Frostschäden verwechselt werden.
Damit die Laubabdeckung auch bei Wind noch an Ort und Stelle bleibt, können Sie einen Maschendrahtzaun (ca. 25 - 40 cm) um die Pflanze herumstellen. Innerhalb des Zauns schichten Sie anschließend das Laub auf. So kann der Boden um den Bambus herum nicht so schnell und tief gefrieren und das Gras ist auch an Frosttagen noch in der Lage mit seinen Wurzeln Wasser aus dem Untergrund aufzunehmen.
Aber auch der richtige Pflanzplatz ist bereits eine wichtige Winterschutz-Maßnahme, die dafür sorgt, dass die Riesengräser unsere Winter gut überstehen. Am wohlsten fühlt sich Bambus im Winter an Orten, an denen er vor austrocknendem Ostwind geschützt und gleichzeitig ein wenig beschattet wird. Ist die Pflanze im Winter dagegen oft der Wintersonne ausgesetzt ist es ratsam die Halme mit einem Winterschutzvlies oder speziellem Schattiergewebe zu umwickeln. Auf die Weise trocknet das Gras nicht aus.
Bambus im Kübel überwintern
Riesengräser, die in Kübel wachsen sollten im Winter auf die gleiche Art wie andere Kübelpflanzen behandelt werden. Hierzu muss vor allem der Topfballen vor dem Durchfrieren geschützt werden. Am besten geht das indem der Kübel mit Winterschutzvlies, Jutestoff oder Luftpolsterfolie umwickelt wird. Die Pflanze sollte anschließend nah an die Hauswand gerückt werden, da diese ausreichend Wärme abstrahlt. Auch hier ist das Wässern unerlässlich, denn gerade in Kübeln, besteht die Gefahr, dass die Pflanze im Winter vertrocknet.
Wenn Ihre Pflanze in sehr strengen Wintern wirklich einmal Schäden durch den Frost davon getragen hat, ist das kein Grund zur Sorge. Im Frühjahr treiben die Pflanzen in der Regel ohne Probleme wieder aus.