Blütenendfäule
Profi-Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung
Überblick - auf einen Klick
Basisinfo für Gärtner
Wissenschaftlicher Name: Blütenendfäule
Einordnung: Physiologische Störung (Nährstoffmangel)
Auftreten: nur an einzelnen Früchten einer Pflanze
Verbreitung: bei akutem Calciummangel in der Pflanze
Vorkommen und Verbreitung
Die Blütenendfäule ein Problem, dass in erster Linie an Tomaten auftritt. In selteneren Fällen können aber auch die Früchte von Paprika und Zucchini das Schadbild aufweisen.
Auf den ersten Blick könnte man vermuten, dass eine Pilzerkrankung Schuld an den Schäden ist. Doch das stimmt in diesem Fall nicht, denn die Blütenendfäule ist eine physiologische Störung, die durch einen akuten Mangel an Calcium hervorgerufen wird.
Calcium ist einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe und ein wesentlicher Baustein der Zellwände. Fehlt er, brechen die Zellwände zusammen und das betroffene Gewebe stirbt ab. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ansatzpunkte – entweder ist der Nährstoff im Boden erst gar nicht vorhanden oder er kann von der Pflanze nicht in ausreichendem Maße aufgenommen werden.
Symptome - Blütenendfäule erkennen
Beim Auftreten der Blütenendfäule weisen meist nur die Früchte von Tomaten – in selteneren Fällen auch die von Paprika und Zucchini – Schäden auf, die Pflanzen an sich sehen gesund aus.
Die betroffenen Früchte fallen zunächst durch kleine, wässrige Flecken an ihren Blütenansatzstellen auf, die sich nach und nach vergrößern. Die Blütenansatzstelle befindet sich dabei am unteren Ende der Frucht gegenüber dem Stielansatz. Das meist eingesunkene Gewebe färbt sich braun-schwarz, bevor es schließlich eintrocknet und verhärtet.
Erfahrungsgemäß zeigt sich das Schadbild nur an einzelnen Früchten. Es sind nicht alle Früchte einer Rispe und auch nicht alle Rispen einer Pflanze betroffen. Nur in seltenen Fällen zeigen sich missgebildete Triebspitzen. Die jungen Blätter sind dann deformiert und bleiben im Wuchs zurück.
Wenn man die Faulstellen großzügig abschneidet, können sie noch problemlos ohne geschmackliche Beeinträchtigungen gegessen werden, denn das innere Fruchtfleisch bleibt in der Regel unversehrt.
Symptome...!
"Symptome bei Blütenendfäule:"
- nur einzelne Früchte betroffen
- kleine, wässrige Flecken an Blütenansatzstelle (unten)
- Flecken vergrößern sich mit der Zeit
- Flecken färben sich braun-schwarz
- Flecken trocknen ein und verhärten
- restliche Pflanze und andere Früchte gesund
So können Sie der Blütenendfäule vorbeugen
Um der Blütenendfäule bzw. dem Mangel an Calcium vorzubeugen, ist in erster Linie eine ausgewogene Düngung wichtig. Zur Grunddüngung von Tomaten empfiehlt sich z.B.Azet® Tomaten Dünger – ein rein organischer Naturdünger mit Langzeitwirkung, der auf die speziellen Ansprüche von Tomaten abgestimmt ist.
Darüber hinaus sollte auf eine möglichst gleichmäßige Wasserversorgung geachtet werden. Denn Calcium wird aus dem Boden über die Leitungsbahnen in die Blätter und Früchte transportiert. Angetrieben wird dieser Saftstrom durch die Verdunstung der oberirdischen Pflanzenteile. Er gerät immer dann ins Stocken, wenn der Boden durch eine unzureichende Bewässerung zu trocken ist oder wenn die Pflanze durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nur wenig Wasser verdunstet. Die Folge ist eine Unterversorgung mit Calcium, unabhängig davon, dass der Nährstoff unter Umständen in ausreichenden Mengen im Boden vorhanden ist.
Hinzu kommt das Problem, dass die Früchte im Verhältnis weit weniger Wasser verdunsten als das Laub. Dies führt dazu, dass das wenige Calcium, was überhaupt noch über die Leitungsbahnen transportiert wird, zuerst in die Blätter befördert wird und erst an zweiter Stelle in die Früchte gelangt.
Diese Ungleichverteilung wird durch eine zu starke Stickstoffdüngung noch verschärft, die zu einem übermäßigen Blattwachstum führt. Schnell wachsende Sorten sind aus diesem Grund besonders häufig von der Blütenendfäule betroffen.
Neben Stickstoff ist auch eine Überdüngung mit Kalium und Magnesium problematisch. Während ein Überschuss an Stickstoff zu einem übermäßigen Pflanzenwachstum führt, wirkt sich eine Überversorgung mit Kalium und Magnesium bereits im Boden aus. Denn diese Nährstoffe führen zu einer Festlegung von Calcium und blockieren damit die Aufnahme der Pflanze. Ein saurer Boden mit einem niedrigen pH-Wert erschwert das Problem. Solche Böden sollten bei Bedarf aufgekalkt und neutralisiert werden.
Das hilft gegen Blütenendfäule
Bei akuten Problemen kann einem Mangel mit calciumhaltigen Blattdüngern entgegengewirkt werden. Auch die Ausbringung von Lava-Gesteinsmehl kann helfen. Einfach um die betroffene Pflanze herum streuen und vorsichtig mit Wasser einschlämmen, damit keine Wurzeln beschädigt werden.