Blütenträume ohne Ende? Mit diesem Trick klappt's!
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Jahr für Jahr warten wir sehnsüchtig auf die Blüten unserer Gartenstauden. Wir hegen und pflegen die Pflanzen und fiebern dem Moment entgegen, in dem sich endlich die ersten Blütenblätter entfalten. Wäre es da nicht toll, wenn sich die farbenfrohe Pracht etwas länger erhalten lassen würde?
Da haben wir gute Nachrichten für Sie! Denn viele Stauden haben die Fähigkeit, ein zweites Mal zu blühen oder immer wieder neue Blütenknospen anzulegen. Alles was Sie dafür tun müssen, ist beherzt zur Schere zu greifen. Wie genau, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Mit dem Remontierschnitt bringen Sie Ihre Stauden ein zweites Mal zur Blüte
Einige Stauden haben ein besonderes Talent - sie „remontieren". Schneidet man diese Pflanzen kurz vor dem Ende ihrer Blütezeit bis ca. eine Handbreit über dem Boden zurück und versorgt sie dann mit etwas Dünger, treiben sie schon nach kurzer Zeit wieder kompakt aus. Und nach einigen Wochen öffnen sie sogar ein weiteres Mal ihre Blüten für uns. Auch wenn die Nachblüte nicht mehr ganz so üppig ausfällt, wie beim ersten Mal, ist sie trotzdem eine Bereicherung für den Garten.
Wenn es sich bei der remontierenden Staude noch dazu um eine Pflanze handelt, die Bienen und anderen Insekten notwendige Nahrung liefert, hat der Remontierschnitt auch noch eine wichtige ökologische Bedeutung. Das Bienenbuffet in Ihrem Garten verlängert seine Öffnungszeiten. So können sich Biene, Schmetterling & Co. auch im Spätsommer noch an den kostbaren Pollen- und Nektarspendern stärken. Außerdem befreien Sie Ihre Stauden mit dem Schnitt nebenbei auch noch von eventuellen Krankheitserregern. Braune Blattflecken oder Läuse, die ganze Triebe schwarz färben, wandern mit dem Schnittgut in den Hausmüll und sind beim zweiten Austrieb oft kein Thema mehr.
ACHTUNG...!
"Nicht jede Pflanze besitzt die Fähigkeit zum remontieren!"
Vergewissern Sie sich daher vor einem Rückschnitt, ob es sich bei Ihren Pflanzen auch wirklich um remontierende Arten handelt.
Doch bevor Sie jetzt mit der Gartenschere in der Hand in Ihren Garten stürmen, sollten Sie wissen, welche Ihrer Gartenpflanzen überhaupt das Talent zum Remontieren haben. Denn längst nicht alle Stauden vertragen diese Art des Rückschnitts. Wir haben für Sie die bekanntesten remontierenden Stauden einmal aufgelistet:
Remontierende Stauden im Garten
- Frauenmantel (Alchemilla mollis)
- Schafgarbe (Achillea millefolium, A. filipendulina, A. ptarmica)
- Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla)
- Bergflockenblume (Centaurea montana)
- Glockenblume (Campanula persicifolia, C. carpatica)
- Rittersporn (Delphinium-Hybriden)
- Ehrenpreis (Veronica)
- Kugeldistel (Echinops ritro)
- Feinstrahlaster (Erigeron)
- Storchschnabel (Geranium endressii, G. pratense, G. nobosum, G. gracile, G. x magnificum)
- Schleierkraut (Gypsophylla repens)
- Katzenminze (Nepeta x faassenii)
- Salbei (Salvia nemorosa, S. pratensis)
- Dreimasterblume (Tradescantia x andersoniana)
Verblühtes regelmäßig ausschneiden und den Blütenflor so über Monate erhalten
Es gibt aber auch viele Stauden, die uns mit ihrer natürlichen langen Blütezeit überzeugen. Damit die Pflanzen auch immer wieder neue Blüten öffnen können, müssen abgeblühte Blütenstände allerdings weichen. Lassen Sie die welken Blütenstände nämlich einfach an der Pflanze, entwickeln sich bei den meisten Stauden aus den ehemaligen Blüten Samen. Diese Umwandlung kostet die Pflanzen viel Kraft. Ihre Energie sollen sie stattdessen lieber in die Bildung neuer Blüten stecken, damit der wunderschöne Blütenflor möglichst lange anhält.
Durch das regelmäßige Schneiden der alten Blüten verhindern Sie zuverlässig die Bildung von Samen und dadurch auch die unkontrollierte Selbstaussaat von ausbreitungsfreudigen Pflanzen. Das Beet würde andernfalls schnell überladen und unstrukturiert wirken.
- Schafgarbe (Achillea millefolium, + Remontierschnitt nach der Blüte)
- Rote Spornblume (Centranthus ruber)
- Großblumiges Mädchenauge (Coreopsis grandiflora)
- Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea)
- Kokardenblume (Gaillardia Hybriden)
- Sonnenbraut (Helenium Hybriden)
- Garten-Sonnenauge (Heliopsis helianthoides)
- Taglilie (Hemerocallis)
- Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica)
- Garten-Margerite (Leucanthemum maximum)
- Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus, + Remontierschnitt nach der Blüte)
- Phlox (Phlox paniculata)
Fazit: Ein kleiner Schnitt mit großer Wirkung
Damit Stauden im Laufe des Gartenjahres nichts von ihrer Schönheit einbüßen müssen, sollten Sie öfter zur Gartenschere greifen. Remontierende Stauden bedanken sich bei Ihnen für den Rückschnitt mit einer zweiten Blüte im Spätsommer und einem frischen, kompakten Neuaustrieb.
Bei den meisten anderen Stauden verlängern Sie durch das Ausschneiden der verblühten Pflanzenteile die Blütezeit um einige Wochen. Spitzenreiter ist hier die Sonnenbraut (Helenium), deren Blütenflor sich durch den kontinuierlichen Rückschnitt sogar um bis zu 2 Monate verlängern lässt. Diese Mehrarbeit im Staudenbeet lohnt sich auf jeden Fall!