Brombeeren-Ratgeber
Pflanz- und Pflegetipps vom Profi
Basisinfos für Gärtner
Botanischer Name: Rubus fruticosus
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Licht: sonnig bis halbschattig
Boden: humusreich, gut durchlässig, kalkarm, pH-Wert 5,5 - 6,5
Hier fühlen sich Brombeeren wohl
Brombeeren gelten allgemein als wenig anspruchsvoll und sind z.B. deutlich anspruchsloser bezüglich Standort und Boden als die nahen Verwandten Himbeeren. Allerdings ist zu beachten, dass dornenlose Züchtungen etwas frostempfindlicher sind und in Abhängigkeit an die herrschenden Temperaturen im Winter ein gewisser Winterschutz nötig sein kann.
Für alle Brombeer-Züchtungen gilt ein sonniger bis halbschattiger und nach Möglichkeit auch windgeschützter Standort, z.B. an einer Hauswand, als ideal.
Aber Achtung: Auch wenn ein voll-sonniger Standort nur eine Option darstellt, bietet dieser doch diverse Vorteile: An sonnigen Standorten setzen Brombeersträucher die meisten Blüten an und der Insektenflug ist intensiver, was für höhere Befruchtungsraten und einen höheren Fruchtertrag sorgt. Zusätzlich können die Früchte bei intensiver Sonnenbestrahlung besser ausreifen und werden süßer.
Brombeeren pflanzen - so geht's
Brombeeren können das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, da sie ausschließlich als Containerpflanzen angeboten werden. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist allerdings das Frühjahr, wenn sich der Boden bereits erwärmt hat, die Feuchtigkeit durch die Kälte des Winters noch im Boden gehalten wird.
Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden tiefgründig lockern, damit die Brombeere gut einwurzeln kann. Der Wurzelballen wird, bevor er ins Pflanzloch kommt, in einen Wassereimer gestellt, damit er sich komplett vollsaugen kann. Nach der Pflanzung kürzen Sie die Triebe auf ca. 30 bis 60 cm und bedecken den Boden mit einer dünnen Mulchschicht. So wird der Boden rund um den Brombeer-Strauch vor dem Austrocknen geschützt.
Achtung...!
"Brombeeren wuchern gern und brauchen eine Wurzelsperre"
Da Brombeeren dazu neigen, Ausläufer zu bilden und so nach und nach den ganzen Garten erobern, sollten Sie bei der Pflanzung eine Wurzelsperre einbauen.
Zäune, Mauern und Hauswände eignen sich für rankende Brombeeren ausgezeichnet. Im Freiland müssen – wie bei Himbeeren auch – drei Spanndrähte bis zu einer Höhe von circa 1,5 m gezogen werden. Da die Pflanzen starkwüchsig sind, beträgt der Pflanzabstand in der Reihe 2 – 4 m. Zuletzt bedecken Sie den Erdballen 3 – 5 cm hoch mit Erde.
Pflegetipps für Brombeeren
Wenn der Standort richtig gewählt ist, benötigen Ihre Brombeeren nur wenig Pflege in Form von Dünger oder Kompost. Für eine optimale Nährstoffversorgung reicht etwas reifer Kompost im März oder Mai. Nur bei sehr nährstoffarmen Böden kann noch etwas Beerendünger beigemischt werden.
Für einen hohen Beerenertrag und große Früchte sollten Sie den Boden immer feucht halten. Eine Schicht aus Rindenmulch oder Pinienrinde hilft dabei, die Feuchtigkeit in warmen und trockenen Perioden im Boden zu halten.
Brombeeren haben einen sehr schnellen und wilden Wuchs. Um kein Rutendickicht entstehen zu lassen, ist es besser, wenn Sie die Ruten von Anfang an an einem Spalier entlang führen. Dabei werden immer die 3 bis 6 kräftigsten Ruten gewählt, alle anderen Ruten werden auf Bodenhöhe entfernt.
Brombeeren schneiden - so klappt's
Pflanzschnitt: Direkt nach der Pflanzung erfolgt ein Pflanzschnitt. Es wird nur ein starker Trieb stehen gelassen, der auf 40–50 cm Höhe eingekürzt wird. Brombeeren blühen und fruchten an den zweijährigen Trieben. Dabei produzieren die Jungranken im Sommer Seitentriebe, die im folgenden Jahr zu Tragruten werden.
Sommerschnitt: Die Haupttriebe von Brombeeren entwickeln ab Mitte Juni starke Seitentriebe. Nachdem letztere eine Länge von circa 60 cm erreicht haben und ab Mitte Juli bis Anfang August am Grund zu verholzen beginnen, werden diese Geiztriebe auf 2–4 Knospen zurückgeschnitten. Dabei werden alle überflüssigen Bodentriebe entfernt.
Winterschnitt: Abgetragene zweijährige Ruten werden im Spätherbst vor dem Blattfall oder Anfang März vor dem Laubaustrieb dicht über dem Boden abgeschnitten. Ebenfalls werden im zeitigen Frühjahr eventuell vorhandene Geiztriebe aus dem Vorjahr auf 1–2 Knospen eingekürzt.
Schon gewusst...?
Die Sorte Reuben ist die erste gezüchtete Brombeere mit einem Fruchtansatz an den diesjährigen Trieben. Die Frühjahrsaustriebe blühen und fruchten noch im gleichen Jahr. Nach der Ernte im Herbst werden alle abgeernteten Ruten bodennah zurückgeschnitten.
Brombeeren ernten und lagern
Das erste Indiz, dass die Beeren bereits reif sind, ist die dunkle Farbe. Es sollten keine grünen oder rötlichen Stellen mehr an der Beere zu finden sein. Aroma und Süße sind aber erst dann voll ausgebildet, wenn sich die Beeren leicht vom Strauch trennen lassen und weich sind.
Abgetrennt ist die Beere dann nicht "leer", wie z.B. die Himbeere, da sich der Zapfen mit löst und einfach mitgegessen wird. Brombeeren reifen nach und können dadurch über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen geerntet werden, was für eine lange Naschfreude an Ihrem Brombeerstrauch sorgt.
Rezept: Brombeerlimonade (4 Gläser)
Eine kalte Brombeerlimonade ist genau das Richtige für warme Sommertage, denn die leichte Säure der Beeren wirkt erfrischend und belebend. Probieren Sie es doch einfach mal aus!
Zutaten
- 350 g Brombeeren
- Saft einer unbehandelten Limette
- 40 ml Minzsirup
- 0,5 l Mineralwasser
- Eiswürfel
- frische Minzblätter
Zubereitung
Bevor Sie mit der Zubereitung beginnen, sollten Sie die Brombeeren gut waschen. Im Anschluss werden die Beeren entsaftet oder püriert und durch ein feines Sieb gestrichen. Füllen Sie nun 4 Gläser zu je 2/3 mit Eiswürfeln und vermischen Sie den Brombeersaft mit dem Limettensaft und dem Minzsirup. Jetzt einfach das Gemisch über die Eiswürfel gießen und mit Mineralwasser auffüllen. Schon haben Sie ein echtes Sommergetränk, das bestimmt auch bei Freunden und Familie gut ankommen wird.
Da das Auge ja bekanntlich mit isst (in diesem Fall wohl eher trinkt) können Sie die Gläser noch mit ein paar frischen Minzblättern schmücken. Lassen Sie es sich schmecken!