Canna-Ratgeber
Pflanz- und Pflegetipps vom Profi
Überblick - auf einen Klick
Basisinfos für Gärtner
Botanischer Name: Canna indica
Familie: Blumenrohrgewächse (Cannaceae)
Licht: sonnig
Boden: nährstoffreich, tiefgründig, sandig-lehmig
Die Canna – sehr häufig auch Indisches Blumenrohr genannt – stammt ursprünglich aus Südamerika und von den karibischen Inseln, die nach ihrer Entdeckung durch die Europäer irrtümlich als „Westindische Inseln“ bezeichnet wurden.
Mit einer Höhe, die abhängig von der Sorte ca. 60 cm - 250 cm betragen kann, zählt die Canna zur Gruppe der Prachtstauden. Doch nicht nur die enorme Größe, sondern auch ihre weißen, gelben, orangen oder roten Blütenstände, die sich besonders schön an sonnigen Standorten entwickeln und von Juni bis August blühen fallen sofort ins Auge. Auch verschiedenfarbige Züchtungen werden mittlerweile im Handel angeboten – genauso wie Sorten mit rötlich-braun gefärbten Blättern. Denn selbst wenn Canna nicht blühen, sind sie aufgrund ihrer großen und an Bananenstauden erinnernden sowie mitunter herrlich gemusterten Blätter ein echter Blickfang.
Bei diesen vielen tollen Eigenschaften fällt es Ihnen sicher nicht schwer, dem indischen Blumenrohr seine mangelnde Winterhärte zu verzeihen. Als Pflanze der tropischen Klimazone sind Canna bei uns für eine Überwinterung im Garten nämlich leider gar nicht geeignet. Wie bei den allseits beliebten Dahlienknollen sollten Sie die Wurzelstöcke kurz nach dem ersten Frost ausgegraben und im Haus überwintern. Das ist zwar etwas aufwendiger, doch dafür verlangt das indische Blumenrohr im Sommer so gut wie keine Pflegemaßnahmen.
Hier fühlen sich Canna wohl
Als imposante und farbenprächtige Pflanze sollte die Canna am besten immer eine Einzelstellung im Garten erhalten. Durch ihren tropischen und daher sehr exotischen Charakter lässt sie sich nicht so leicht mit anderen Gewächsen in europäischen Gärten verpartnern. Das macht jedoch nichts, denn wer sich für die Canna entscheidet, möchte ihr sicher auch die passende Bühne bieten. Grundsätzlich können Sie natürlich auch ganze Canna-Gruppen pflanzen.
Mit einigen Pflanzen, die Sie neben Ihre Terrasse pflanzen, verleihen Sie dem Bereich einen Hauch karibisches Flair. Dabei sollten Sie jedoch das richtige Maß wahren. Denn im Übermaß verwendet kann diese wundervolle Pflanze den Betrachter regelrecht erschlagen.
Auch sonnige Vorgärten können durch die Pflanzung von ein bis drei Canna in ganz neuem Licht erstrahlen. Hier sollten Sie einen prominenten Platz auswählen, an dem sie sich ungestört entwickeln können. Nichts ist schlimmer als viele Pflanzen, die sich gegenseitig die Luft zum Atmen nehmen.
Doch egal an welcher Stelle Sie das indische Blumenrohr nun letztendlich pflanzen, die Hauptsache ist, dass es dort gut zur Geltung kommt! Sogar versteckt im Hintergrund lenkt es nämlich noch alle Blicke auf sich und wirkt schnell vollkommen deplatziert.
Ein noch recht unbekannter Einsatzort in Hausgärten ist außerdem der Teichrand. Als Pflanze, die in ihrer Heimat vor allem in Sumpfgebieten vorkommt, liebt die Canna Bodenfeuchtigkeit. Bevorzugen Sie an dieser Stelle aber besser Canna-Sorten mit eher schlichtem grünen Laub, um keine Unruhe in die Gartenszene zu bringen.
Auch die Pflanzung in großen Pflanzkübeln oder -kästen ist natürlich möglich. Hierdurch haben Sie sogar die Möglichkeit den Standort der Canna zu verändern.
Canna pflanzen - so geht's
Canna lieben einen warmen, sonnigen und wegen der großen Blätter möglichst windgeschützten Standort. Der Boden sollte nährstoffreich, locker, tiefgründig und eher feucht sein. Am besten eignet sich sandig-lehmiger Boden, der ausreichend Wasser speichern kann, aber dennoch nicht zu Staunässe neigt. Sollte der Ausgangsboden zu schwer sein, arbeiten Sie Sand oder Leichtlava ein, um ihn zu verbessern.
Treiben Sie das indische Blumenrohr ab Februar in ausreichend großen Pflanzkübeln oder -kästen vor. Dazu teilen Sie die Wurzeln in Stücke mit je 3 bis 5 Augen und legen sie in einen zu 2/3 mit guter nährstoffreicher Blumenerde gefüllten Topf. Die ungefähre Pflanztiefe für die Canna-Wurzel beträgt ca. 10 cm. Anschließend füllen Sie den Topf bis unmittelbar unter den Rand auf. Bis sich die ersten Triebe zeigen, brauchen Sie nur sparsam zu gießen. Sobald sich die länglichen Blattspitzen zeigen, regelmäßig gießen und düngen.
Damit sich aus den Wurzelstücken auch wieder kräftige Pflanzen entwickeln können, müssen die bepflanzten Kübel anschließend für einige Wochen an einem hellen und warmen (18 - 20 °C) Platz aufgestellt werden. Anfang/Mitte Mai können Sie die vorgetriebenen Canna dann in den Garten auspflanzen. Allerdings sollten Sie die Pflanzen zuvor für einige Tage an einer schattigeren Stelle an die UV-Strahlung gewöhnen. So vermeiden Sie, dass die Blätter einen Sonnenbrand bekommen.
Haben Sie bei der Standortauswahl die Ansprüche der Canna berücksichtigt und ggf. den Boden verbessert, pflanzen Sie sie nun genau wie jede andere Pflanze. Auch bei dieser Pflanzenart sollten Sie darauf achten, dass sie nicht zu tief im Pflanzloch stehen, da ansonsten Teile oder sogar die gesamte Pflanze absterben könnten. Nach der Pflanzung können Sie noch ein paar Hornspäne als Dünger oberflächlich in den Boden einarbeiten.
Canna bei Gärtner Pötschke
Pflegetipps für Canna
Um gut zu gedeihen, benötigen Cannas nicht nur viel Sonne und Licht, sondern auch viel Wasser und Dünger. Regelmäßiges gießen und düngen ist daher angesagt und notwendig.
Das indische Blumenrohr verdunstet aufgrund seiner großen Blätter sehr viel Wasser und würde innerhalb kurzer Zeit unter Trockenschäden leiden, sollten Sie die Wasserversorgung abreißen lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen kommen Canna mit kurzzeitiger Nässe wesentlich besser zurecht als mit Trockenheit.
Um den hohen Nährstoffansprüchen dieser Starkzehrer zu genügen, empfiehlt sich ein ausgeglichener Volldünger (Stickstoff/Kalium ungefähr im gleichen Verhältnis). Alternativ können Sie bei Kübelpflanzen dem Gießwasser auch alle 2 Wochen einen Flüssigdünger hinzugeben. Ein regelmäßiger Schnitt ist eigentlich nicht notwendig. Aber wenn Sie nach der ersten Blüte den Schaft auf etwa 20 cm kürzen, regen Sie die Bildung neuer Blütentriebe an. Ein vollständiger Rückschnitt der Blätter erfolgt erst kurz vor der Überwinterung, wenn sie bereits vollständig vergilbt sind.
Canna überwintern
Da die Canna ihre Heimat in Südamerika hat, verwundert es nicht, dass sie unsere Winter im Garten nicht überleben kann. Holen Sie die Wurzelstöcke daher nach dem ersten leichten Frost mit einer Grabegabel aus dem Boden. Anschließend können Sie die oberirdischen Pflanzenteile ca. 10 cm über den Knollen abschneiden und entsorgen.
Zum Reinigen der Wurzelstöcke reicht es aus, wenn Sie sie leicht abklopfen und alle beschädigten Wurzelteile mit einem scharfen Messer entfernen. Lassen Sie die Canna anschließend für ein paar Tage an einer geschützten Stelle abtrocknen, bevor Sie sie in mit Sand gefüllten Holzkisten einschlagen. So verpackt warten die Canna im dunklen, luftigen Keller bei 8 - 10 °C auf ihren nächsten großen Auftritt.
Alternativ lassen sich die Rhizome prinzipiell auch im Topf – ebenfalls dunkel und kühl – überwintern. Das Gießen wird dabei nahezu komplett eingestellt.
Mögliche Krankheiten und Schädlingen bei Canna
Wegen ihrer mangelnden Winterhärte und dem deshalb nötigen Rückschnitt im frühen Winter haben Canna in der Regel kaum Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten.
Allenfalls Blattläuse und Schnecken zeigen bei günstigen Witterungsbedingungen ein Interesse an den Pflanzen. Letztere können Sie gut durch das Absammeln oder das Ausbringen von Schneckenkorn davon abhalten, sich den Bauch vollzuschlagen. Die Blattläuse entsorgen Sie einfach zu Beginn des Winters mit dem Laub. So starten Sie blattlausfrei in die nächste Gartensaison.
Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist nicht nötig! Nur in absoluten Ausnahmefällen (z.B. Liebhaberpflanzen, die ausgestellt werden sollen) ist ein Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu rechtfertigen!