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Gelber Sonnenhut

Die 5 goldenen Regeln bei der Staudenpflege

Infos & Tipps vom Profi

Anders als Beet- und Balkonpflanzen machen Stauden am richtigen Standort nur wenig Arbeit und benötigen daher relativ wenig Pflege. Trotzdem sollten Sie regelmäßig nach dem Rechten schauen und bei Bedarf eingreifen, damit Ihr Staudenbeet auch in einigen Jahren noch toll aussieht.

Sicher fallen Ihnen die gängigen Maßnahmen wie Gießen, Unkraut jäten und wenn notwendig auch das Düngen sofort ein, wenn Sie darüber nachdenken was Staudenpflege bedeutet. Darüber hinaus braucht es aber auch noch den richtigen Schnitt zur rechten Zeit, der den Stauden zu Widerstandsfähigkeit und dem perfekten Wuchs verhilft.

Doch fangen wir am besten vorne an. Sie werden sehen, Staudenpflege ist ganz leicht, wenn man weiß worauf es ankommt.

Gärtner Pötschke

Merke...

"Die Ziele einer guten Staudenpflege sind..."

* ... die Erhaltung der Pflanzengesundheit
* ... die Förderung der Langlebigkeit
* ... die Verlängerung der Blütezeit
* ... die Erhaltung einer funktionierenden Pflanzengemeinschaft

Staudenpflanzungen unterliegen einer ständigen Weiterentwicklung durch Wachstum und Ausbreitung. 

Rasensprenger im Staudenbeet
Ältere Stauden brauchen nur bei ungewöhnlicher Trockenheit zusätzliches Wasser (Bild: iStock.com/schulzie)

1. Das richtige Maß beim Gießen

Gut eingewachsene Stauden brauchen in der Regel nur bei extremer Trockenheit eine zusätzliche Bewässerung. Doch das gilt nicht für neu angelegte Pflanzungen oder Jungpflanzen. Diese sollten Sie in den folgenden Monaten alle paar Tage (je nach Witterung, ca. alle 2 - 3 Tage) durchdringend wässern.

"Warum nur alle paar Tage?" werden Sie sich nun sicher fragen. Ganz einfach - nur durch regelmäßiges Abtrocknen der Erde bilden Ihre neue Stauden auch ausreichend viele Wurzeln, die außerdem auch noch tief genug im Erdreich liegen. Und je mehr tiefliegende Wurzeln die Stauden haben, desto widerstandsfähiger werden sie gegenüber zukünftiger Trockenheit.

Gärtner Pötschke

Schon gewusst...?

" Die beste Tageszeit zum Gießen ist der Morgen." 

Mittags würde das Gießwasser schneller verdunsten als die Stauden es aufnehmen könnten und in den Abendstunden locken feuchte Pflanzflächen Nacktschnecken an und begünstigen Pilzkrankheiten.

Würden Sie die Stauden dagegen täglich ein wenig gießen bleiben die Wurzeln nah an der Oberfläche, die an heißen Tagen innerhalb von wenigen Stunden austrocknet. Die ersten Trockenschäden wie welke Blätter oder hängende Blütenköpfe würden nicht lange auf sich warten lassen.

2. Unkraut jäten bevor es versamt

Das wuchernde Un- bzw. Wildkräuter Ihren Stauden gefährlich werden könnten, hören Sie vermutlich nicht zum ersten Mal. Gerade bekannte Unkräuter wie Giersch oder Ackerschachtelhalm haben das Potential Ihre Pflanzfläche innerhalb kurzer Zeit zu "überrennen". Die Folgen für Ihre prächtigen Stauden wären verheerend, denn die meisten von ihnen geben schnell auf wenn sie bedrängt werden. Daher ist es wichtig, sogenannten Fremdbewuchs rechtzeitig zu entfernen. 

Der Grüne Tipp© Der Grüne Tipp

Profitipp...

"Wer Wildkräuter entfernt bevor sie sich versamen, spart eine Menge Arbeit."

So stehen die Chancen gut für Sie, dass Sie mittelfristig den Kampf gegen das Kraut gewinnen.

Haben Sie alle Unkräuter entfernt sollten Sie im Nachgang die freien Flächen zwischen den einzelnen Stauden lockern. So verhindern Sie das Verkrusten der Erdkrumme und stellen sicher, dass das Gießwasser auch zu den Wurzeln vordringen kann. Gerade in den ersten zwei Jahren, wenn sich die Stauden noch in der Entwicklung befinden, ist diese Pflegemaßnahme wichtig. Später, wenn die meisten Lücken geschlossen sind ist das Lockern nicht mehr notwendig, da das Laub der Stauden den Boden ausreichend beschattet und es nicht mehr so schnell zur Austrocknung kommt. Außerdem hält das dichte Wurzelwerk der Pflanzen den Boden "offen".

Pflanzen düngen
Empfindlichere Stauden werden einmalig im Frühjahr mit einem Volldünger gedüngt (Bild: iStock.com/schulzie)

3. Stauden nur bei Bedarf düngen

Die meisten Stauden kommen sehr gut ohne zusätzliche Nährstoffe aus - vorausgesetzt Sie haben bei der Pflanzung Rücksicht auf den natürlichen Standort der jeweiligen Pflanzen genommen. 

Sollte es dennoch notwendig sein Ihre Stauden zu düngen geschieht das nur während der Vegetationszeit von März bis Anfang September! In der restlichen Zeit könnte der Dünger von den Bodenlebewesen aufgrund der niedrigen Bodentemperaturen nicht zersetzt werden. In der Folge würden die Düngemittel ungenutzt ins Grundwasser gelangen und dieses unnötigerweise belasten.

Der beste Zeitpunkt, um empfindlichere Stauden bei Bedarf zu düngen ist daher einmalig im Frühjahr. Volldünger sind hier das Mittel der Wahl.

Merke...

"Wo kein Bedarf ist, braucht es auch keinen Dünger."

Beim Düngen gilt der Grundsatz: "So viel wie nötig und so wenig wie möglich!"  Wenn Sie sich an diesem Satz orientieren, helfen Sie nicht nur Ihren Pflanzen sondern auch der Umwelt!
Gerade zu hohe Stickstoffgaben führen zu einer Nitratbelastung in unserem wertvollen Grundwasser.

4. Stauden brauchen Halt - Staudenhalter und Co.

Gerade Stauden sind an Vielseitigkeit kaum zu übertreffen. Das meint nicht nur verschiedenste Blatt- und Blütenformen, sondern auch unterschiedliche Wuchshöhen. Von bodendeckenden Kleinststauden bis hin zu imposanten, hochwachsenden Großstauden ist alles dabei. Letztere können je nach Art und Sorte jedoch ein wenig Hilfe gebrauchen, um bei Wind oder Regen nicht einfach umzuknicken.

Stützen Sie Ihre Stauden daher rechtzeitig, also bevor sie ihre Endhöhe erreicht haben, ab! Gut eignen sich hierfür Bambus- oder Holzstäbe oder auch spezielle Staudenhalter, die einfach neben die Pflanzen in die Erde gesteckt werden. Achten Sie aber unbedingt auf die Länge der Stütze, denn zu lange Stäbe, die über die Stauden hinausragen stören die Optik. Zu Kurze dagegen können ihre Funktion nicht erfüllen und haben somit keinen Nutzen.

Auch das Bindematerial mit dem Sie die Pflanzen an den Stützen anbinden sollte am besten aus natürlichen Materialien bestehen. Gut eignet sich z. B. Bast, da er nach dem Staudenschnitt einfach zusammen mit den Pflanzenteilen auf dem Kompost entsorgt werden kann.

Fetthenne wird geschnitten
Je nach Art der Staude untersscheidet sich auch der Schnitt (Bild: iStock.com/Ben-Schonewille)

5. Stauden ihrer Art entsprechend schneiden

Je nach Art der Staude sind die Wünsche beim Rückschnitt sehr unterschiedlich. Es gibt Pflanzen, die nach einem sogenannten Remontierschnitt ein paar Wochen später zu einer zweiten Blüte gelangen. Andere wiederum belohnen das kontinuierliche Ausschneiden verblühter Blüten mit einem langen und üppigen Blütenflor, da sich stetig neue Blütenknospen bilden.

Welcher Rückschnitt für Ihre Stauden der richtige ist, möchten wir Ihnen anhand von einigen Beispielen zeigen.

Remontierschnitt

Gerade frühe Blütenstauden wie die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) oder die Bergflockenblume (Centaurea montana) setzen einige Wochen nach dem Rückschnitt wieder neue Blüten an. Dafür schneiden Sie die Pflanzen auf ca. 5 - 15 cm über dem Boden zurück. Besonders gut funktioniert das Remontieren übrigens dann, wenn Sie bereits zur Schere greifen wenn noch einige, vereinzelte Blüten geöffnet sind.

Remontierende Pflanzen
Bot. NameDt. NameHinweise
Achillea millefolium
Gemeine Schafgarbe
Schnitt nach der Blüte, nach 6 - 8 Wochen verhaltene Nachblüte, verhindert unkontrollierte Selbstaussaat
Achillea ptarmica
Sumpf-Schafgarbe
Schnitt nach der Blüte, remontiert nach ca. 6 - 8 Wochen
Brunnera macrophylla
Kaukasus-Vergissmeinnicht
Rückschnitt bis zum gesunden Neuaustrieb, remontiert schwach nach ca. 7 Wochen, verhindert unkontrollierte Selbstaussaat
Centaurea montana
Bergflockenblume
Rückschnitt beim Abblühen, nach ca. 4 Wochen neue Blüte, verhindert unkontrollierte Selbstaussaat
Delphinium Hybriden
Rittersporn
Rückschnitt ca. 10 cm über dem Boden, 2. Blüte ca. nach 6 - 8 Wochen, unbedingt wässern und düngen
Erigeron Hybriden
Feinstrahlaster
ca. nach 6 - 7 Wochen neue Blüte
Geranium pratense
Storchschnabel
Rückschnitt gleich nach der Blüte, nach ca. 5 Wochen neue Blüte
Geranium gracile 'Sirak'
Storchschnabel
Rückschnitt gleich nach der Blüte, nach ca. 5 Wochen neue Blüte
Geum Sorten
Nelkenwurz
Rückschnitt der Blütenstängel, Blattrosette bleibt, nach ca. 5 Wochen neue Blüte
Gypsophilla repens
Schleierkraut
Rückschnitt nach der Blüte, bei gutem Standort nach 6 Wochen neue Blüte
Nepeta x faassenii
Katzenminze
Rückschnitt bis knapp über den Boden, nach ca. 6 Wochen üppige Nachblüte
Polemonium caeruleum
Jakobsleiter
Rückschnitt bis kurz über den Boden, verhindert Selbstaussaat, nach 5 - 6 Woche Nachblüte
Salvia nemorosa
Ziersalbei
Rückschnitt bis kurz über den Boden, nach 5 - 6 Wochen erneuter Blütenflor
Viola cornuta
Hornveilchen
Rückschnitt im Abblühen kurz über dem Laub, verhindert Verkahlen, nach einigen Wochen Nachblüte


Remontierende Stauden

Nachblütenschnitt

Ein teilweiser oder auch vollständiger (handbreit über dem Boden) Rückschnitt (abhängig von der Staudenart) im Sommer nach der Blüte erhöht die Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit mancher Stauden. Der zweite Blütenflor, wie beim Remontierschnitt, bleibt jedoch aus. Dafür verhindern Sie die unkontrollierte Selbstaussaat, verlängern die Blühfähigkeit von sogenannten kurzlebigen Stauden und regen einen gesunden Neuaustrieb an. Gerade Letzteres ist wichtig, da die Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Pilzkrankheiten wie Mehltau werden.

Pflanzen, die sich über einen Nachblütenschnitt freuen
Bot. NameDt. NameHinweise
Alchemilla mollis
Frauenmantel
Kompletter Rückschnitt nach der Blüte, fördert gesunden Neuaustrieb, verhindert Selbstaussaat
Brunnera macrophylla
Kaukasus-Vergissmeinnicht
Kompletter Rückschnitt während des Abblühens, fördert gesunden Neuaustrieb, verhindert Selbstaussaat
Fritillaria imperialis
Kaiserkrone
nur Samenkapseln ausschneiden, Pflanze zieht im Juni ein
Monarda Hybriden
Indianernessel
Kompletter Rückschnitt, fördert gesunden Neuaustrieb, Mehltau wird bekämpft
Papaver orientalis
Gartenmohn
Kompletter Rückschnitt nach der Blüte, nach kurzer Ruhepause erfolgt der gesunde Laubaustrieb
Phlox paniculata
Phlox
Rückschnitt abgeblühter Blütenstände, verhindert Selbstaussaat
Polemonium caeruleum
Jakobsleiter
Kompletter Rückschnitt nach der Blüte, fördert gesunden Neuaustrieb, verhindert Selbstaussaat
Physostegia virginiana
Weiße Gelenkblume
Kompletter Rückschnitt nach der Blüte, fördert gesunden Neuaustrieb


Ausschneiden verblühter Blüten

Das Ausschneiden verblühter Blütenstände hat eher einen optischen Nutzen. Durch das kontinuierliche Schneiden der abgeblühten Blüten wirkt die Pflanzung "sauberer". So wird das Erscheinungsbild der gesamten Staudenpflanzung positiv beeinflusst. Je nach Ihrer persönlichen "Ordnungsliebe" und der Blühfreudigkeit der einzelnen Pflanzen kann diese Form des Schnitts alle 14 Tage oder auch in kürzeren Abständen durchgeführt werden.

Hier sollten Sie Verblühtes immer ausschneiden
Bot. NameDt. NameHinweise
Centranthus ruber
Rote Spornblume
Verblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit, verhindert Selbstaussaat
Coreopsis grandiflora
Gärtner Pötschkes Mädchenauge
Verblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verhindert Blühpause
Echinacea purpurea
Roter Sonnenhut
Verblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit
Gaillardia HybrideKokardenblumeVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit z. T. bis zum ersten Frost
Helenium HybrideSonnenbrautVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit um bis zu 8 Wochen
HelianthusSonnenblumeVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit
Hemerocallis HybrideTaglilieVerblühte Blütenstände bodennah ausschneiden, Laub nicht schneiden, z. T. Blütezeitverlängerung
Leucanthemum maximumMargeriteVerblühte Blütenstände bodennah ausschneiden, Laub nicht schneiden
Liatris spicataPrachtscharteVerblühte Blütenstände bis zum Laub ausschneiden, Nachblüte möglich
Lupinus polyphyllusStaudenlupineVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verhindert Selbstaussaat, Nachblüte möglich
Paeonia lactifloraPfingstroseVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, verlängert die Blütezeit, Laub nicht schneiden
Phlox paniculataPhloxVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, Rückschnitt bis zu den obersten Stängelblättern, Nachblüte möglich, verhindert Selbstaussaat, Stängel im Spätherbst zurückschneiden
Scabiosa caucasiaBlaue SkabioseVerblühte Blütenstände kontinuierlich ausschneiden, Rückschnitt bis zu den obersten Stängelblättern, Blütezeitverlängerung, ggf. Nachblüte möglich


Spezialisten der Blütenfülle

Nachwinterschnitt

Alle Stauden, die einen schönen Winteraspekt wie z. B. verblühte aber dennoch ansprechende Blütenstände oder einen schönen Wuchs mitbringen sollten erst im folgenden Frühjahr unmittelbar über dem Boden geschnitten werden. Sie bereichern Ihren Garten in der tristen Jahreszeit als sogenannte Gerüstbildner in den Beeten.

Hierzu zählen vor allem die meisten Ziergräser (nicht Carex montana oder Festuca) - aber auch Prachtspieren oder Schwertlilien wirken dem winterlichen Einheitsgrau entgegen. Darüber hinaus bieten viele dieser Stauden im Winter dringend benötigte Nahrung oder Unterschlupf für Vögel und andere Gartenbewohner.

Bitte erst nach dem Winter schneiden
Bot. NameDt. NameHinweise
Anaphalis (manche Arten)
Perlkörbchenkaum Pflege nötig
Astilbe (manche Arten)Prachtspierekaum Pflege nötig, im frühen Frühjahr kurz über dem Boden schneiden, Selbstaussaat möglich
AsterAsterim frühen Frühjahr kurz über dem Boden schneiden, Selbstaussaat nach der Blüte möglich
IrisSchwertlilieim frühen Frühjahr kurz über dem Boden schneiden, bei abnehmender Blühwilligkeit nach 2 - 4 Jahren Teilung nötig
LavandulaLavendelFormschnitt im Frühjahr, bei Kahlfrost Schutz vor Sonne nötig
Sedum telephium
Fetthenneim frühen Frühjahr kurz über dem Boden schneiden, Vorblütenschnitt im Juni führt zu besserer Standfestigkeit
Stachys (manche Arten)Wollziestkaum Pflege nötig
Rudbeckia fulgida 'Goldsturm'Gelber Sonnenhutim frühen Frühjahr kurz über dem Boden schneiden
Salvia (manche Arten)Ziersalbeikaum Pflege nötig, Ausschneiden verblühter Blütenstände führt oft zu Nachblüte
Thymus (manche Arten)Thymiankaum Pflege nötig


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