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Dunkle Zimmerecke sucht grünen Mitbewohner
Zimmerpflanzen für dunklere Wohnbereiche
Zimmerpflanzen machen Wohnungen gemütlich. Sie sorgen für Entspannung und schenken uns so eine willkommene Auszeit vom Alltag. Und viele von ihnen tun sogar unserer Gesundheit und dem Raumklima gut. Viele gute Gründe also, um sich auf die Suche nach den perfekten grünen Mitbewohnern zu machen.
Doch was ist, wenn die eigene Wohnung oder einzelne Räume bzw. Ecken eher dunkel sind? Wieviel Licht ist genug? Und welche Zimmerpflanzen nehmen es uns nicht übel, wenn wir sie in schattigere Bereiche unseres Zuhauses „verbannen“? Die Antworten gibt es hier.
(Header-Bild: iStock.com/Yuliya Koneva)
In diesem Artikel lesen Sie:
Licht ist Pflicht – wie hell sollte es für Zimmerpflanzen sein?
In kaum einer Wohnung sind die Lichtverhältnisse in allen Zimmern gleich. Gerade Schlafzimmer sind oft Richtung Norden oder Osten ausgerichtet, damit sie sich im Sommer nicht so stark aufheizen. Badezimmer gelten nicht als Wohnraum im klassischen Sinne, in dem sich Menschen längere Zeit aufhalten. Bei ihnen ist eine große Lichtausbeute durch das Fenster entbehrlich. Auch Hausflure kennen das Problem zur Genüge, denn sie werden häufig erst durch geöffnete Türen zu anderen Wohnbereichen mit Licht versorgt.
Und selbst im hellsten Raum der eigenen vier Wände – dem Wohnzimmer – gibt es Bereiche, die weit entfernt von Fenstern liegen und eher dunkel sind. Wenn Licht Pflicht ist, müssen wir dann in diesen Bereichen auf Grünpflanzen verzichten?
Zum Glück müssen wir das nicht! Allerdings kommt keine Pflanze – egal ob draußen oder drinnen – ganz ohne natürliches Licht aus. Die dunkle Abstellkammer ohne Fenster muss daher leider auch in Zukunft pflanzenlos bleiben – es sei denn, Sie ersetzen die normale Glühbirne in der Lampe durch eine spezielle Pflanzenleuchte. Doch seien wir mal ehrlich, Pflanzen in engen Abstellräumen hätten auch mit der geeigneten Lichtquelle wohl kein schönes Leben. Finden wir uns also am besten damit ab, dass Abstellräume keine Herbergen für unsere grünen Mitbewohner sind.
Merke...!
"Künstliches Licht normaler Glühbirnen ist für Pflanzen nicht nutzbar!"
Lampen oder Leuchten mit normalen Glühmitteln geben kein Licht ab, das für Pflanzen nutzbar wäre. Sie können deshalb das Tageslicht nicht ersetzen. Nur spezielle Pflanzenleuchten erzeugen die richtige Wellenlänge, um Pflanzen beim Wachstum zu unterstützen.
Alle anderen Zimmer lassen sich aber begrünen. Dafür braucht es nur die richtigen Pflanzen, die auch mit weniger Licht glücklich und zufrieden sind.
Einen ersten Hinweis darauf, ob Ihr neuer grüner Wunsch-Mitbewohner einen geringen Lichtbedarf hat, geben schon seine Blätter. Pflanzen mit möglichst dunkelgrünen und großen Blättern können das wenige Licht besser einfangen und ausnutzen. Dadurch eignen sie sich besonders für halbschattige oder sogar schattige Bereiche in Ihrer Wohnung. Wenn die Grünpflanzen dann auch noch keine oder nur sehr unscheinbare Blüten ausbilden, können Sie sich fast sicher sein, dass ihnen wenig Licht ausreicht.
Auch ein Blick auf die natürliche Heimat der Herzenspflanze erlaubt Rückschlüsse auf den richtigen Standort in Ihrem Zuhause. Pflanzen, die am Boden von Regen- oder Urwäldern wachsen, sind es gewohnt, dass ihnen größere Arten mit ihren Blättern das Licht nehmen. Sie begnügen sich mit diffusen Lichtverhältnissen und sind daher perfekte Mitbewohner für Ihre dunkleren Zimmerecken.
Der richtige Standort für Zimmerpflanzen
Wenn Sie auch immer wieder auf der Suche nach dem perfekten Standort für Ihre Zimmerpflanzen sind dann ist dieser Ratgeber extra für Sie!
Diese Zimmerpflanzen kommen mit wenig Licht zurecht
Damit es auch ganz sicher klappt mit der grünen Pracht in den lichtarmen Bereichen Ihrer Wohnung, haben wir hier unsere 6 schattenverträglichsten Zimmerpflanzen im Portrait.
Dürfen wir vorstellen:
- Einblatt (Spathiphyllum)
- Grünlilie (Chlorophytum)
- Glücksfeder (Zamioculcas)
- Bogenhanf (Sansevieria)
- Drachenbaum (Dracaena)
- Korbmarante (Calathea)
Einblatt (Spathiphyllum)
Das Einblatt ist der Klassiker unter den Schattenpflanzen für den Innenbereich. Wo andere Zimmerpflanzen sich allenfalls anpassungsfähig zeigen, liebt es die dunkleren Bereiche unserer Wohnungen geradezu. Wir nennen es auch liebevoll den „grünen Vampir“ unter den Zimmerpflanzen, denn direktes Sonnenlicht führt schon nach kurzer Zeit zu unschönen Blattverbrennungen.
Spathiphyllum liebt nach Norden oder Osten ausgerichtete Zimmer oder Orte die weit entfernt von Fenstern liegen. Allerdings sollten die Räume dauerhaft Temperaturen zwischen 18 und 25 °C und wenn möglich eine höhere Luftfeuchte haben. Wo die Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht, freut es sich über das Besprühen seiner Blätter mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser. Diese „Dusche“ verhindert nicht nur das Eintrocknen der Blattspitzen und -ränder sondern spült auch lästigen Staub von den Blättern und macht Schädlingen, wie z.B. Spinnmilben das Leben schwer.
Bei guter Pflege und dem richtigen Standort ist das Einblatt ein robuster Mitbewohner, der Ihnen viele Jahre Gesellschaft leisten wird.
Grünlilie (Chlorophytum)
Grünlilien sind vielen Menschen noch aus den 70ger Jahren im Gedächtnis geblieben. Zu dieser Zeit sah man die strubbeligen Grünpflanzen nämlich beinahe überall. Auch in Amtsstuben waren sie beliebte, weil pflegeleichte grüne Kollegen, die dem Arbeitsalltag ein wenig Lebendigkeit einhauchten. Das brachte ihnen zu dieser Zeit den Namen „Beamtengras“ ein.
Heute ist die Grünlilie wieder zurück in unseren Wohnungen und zeigt in modernen Pflanztöpfen oder Blumenampeln, dass sie vollkommen zu Unrecht so lange Zeit als Spießerpflanze galt.
Für schattige Wohnbereiche eignen sich übrigens vor allem die grünblättrigen Arten, da die bunten Sorten bei zu wenig Licht mit der Zeit vergrünen. Ansonsten sind die Pflanzen vollkommen anspruchslos und verzeihen nahezu jeden Pflegefehler, sodass sie sich besonders für Zimmerpflanzen-Neulinge eignen. Alles was die Grünlilie zum glücklich sein braucht, sind angenehme Zimmertemperaturen und einigermaßen regelmäßige Wassergaben.
Die Grünlilie ist für Sie die richtige Zimmerpflanze, wenn Sie auf der Suche nach einer grünen Mitbewohnerin sind, die nicht viele Ansprüche an Sie stellt oder die Räume begrünen soll, die seltener genutzt werden.
Glücksfeder (Zamioculcas)
Die Glücksfeder, besser bekannt unter dem Namen Zamioculcas, ist eine der anpassungsfähigsten Zimmerpflanzen. Ob Sonne, Halbschatten oder Schatten – Glücksfedern sind nicht wählerisch was die Lichtintensität angeht. Und auch sonst mag es die Grünpflanze gern unkompliziert. Einzig ihre Wuchsfreude kann an sehr schattigen Standorten zum Erliegen kommen. Doch wen das nicht stört, weil sowieso Platz sparen angesagt ist, der hat mit der Glücksfeder einen handzahmen, grünen Freund, der dunklere Ecken im Nu aufwertet.
Das Einzige, was diese Pflanze aus der Fassung bringen kann, sind niedrige Temperaturen. Im zugigen Hausflur ist die Glücksfeder deshalb gar nicht glücklich. So lange Ihre Wohnräume aber normale Zimmertemperaturen haben, beschwert sie sich nicht und kann sogar der niedrigen Luftfeuchtigkeit winterlich beheizter Wohnzimmer etwas abgewinnen.
Am idealen Ort wird Zamioculcas bis zu einem Meter hoch und ungefähr so breit. Haben Sie also in Ihrer Wohnung einen größeren Bereich, der ein wenig Dschungel-Atmosphäre vertragen könnte, dann ist diese grüne Schönheit genau das, was Sie suchen.
Bogenhanf (Sansevieria)
Absolut anpassungsfähig an die Lichtverhältnisse und pflegeleicht, das ist der Bogenhanf. Außer in der direkten Sonne kann dieser grüne Freund an nahezu jedem Ort in Ihrer Wohnung wachsen und gedeihen. Dazu braucht er nicht einmal viel Wasser. Ihm reicht es, wenn Sie alle 2 Wochen einmal mit der Gießkanne bei ihm vorbeischauen. Wenn sich die Zimmertemperatur auch noch zwischen 18 °C und 21 °C bewegt, ist die attraktive Grünpflanze rundherum glücklich.
Und dieses Glück gibt der Bogenhanf mit Freuden an Sie weiter. Er arbeitet nämlich als Gegenleistung für sein Quartier, indem er die Luft von Schadstoffen reinigt – und das nicht nur tagsüber, auch nachts ist er unermüdlich für Sie im Einsatz. Dann nimmt er das CO2 aus der Luft auf, dass wir selbst beim Atmen produzieren. Das Ergebnis ist ein erholsamer Schlaf und ein ausgeschlafenes Gefühl am Morgen.
Der Bogenhanf ist ein unkomplizierter Mitbewohner, der nicht nur Fensterbänke verschönert. Gerade die noch kleinen Pflanzen machen sich in bunten Übertöpfen toll als Buchstützen im Bücherregal. Und auch überall sonst wird die schöne Grünpflanze schnell zum Zimmerpflanzen-Designelement. Durch seine positive Wirkung auf unseren Schlaf macht er sich außerdem besonders gut als grüner Bewohner Ihres Schlafzimmers.
Drachenbaum (Dracaena)
Beim Drachenbaum gilt eine einfache Regel, um die Schattenverträglichkeit zu überprüfen: „Je grüner das Laub, desto dunkler kann der Drachenbaum stehen“. Bedeutet, dass besonders die Arten ohne gelbe oder weiße Streifen wunderbar in dunklen Wohnbereichen zurechtkommen.
Allerdings mag kein Drachenbaum Zugluft oder kalte Böden. Deshalb stehen diese Mitbewohner gerne ungestört an Orten, wo ihnen kalter Wind von den Blättern bleibt. Für Erdgeschosswohnungen mit nicht isolierten Kellern direkt darunter, die im Winter für kalte Füße sorgen, haben sich hohe Pflanzsäulen bewährt. Durch sie bleiben die kälteempfindlichen Wurzeln in sicherer Entfernung zum kalten Fußboden.
Mit Kälte hat die Grünpflanze generell ein Problem, doch in Wohnräumen, in denen Sie nicht frieren, fühlt auch sie sich wohl. Extraheizen für den grünen Mitbewohner ist also nicht nötig! Doch mit der Wärme kommt auch die trockene Luft und die ist sowohl für uns, als auch für den Drachenbaum belastend. Tun Sie ihm und sich selbst deshalb etwas Gutes, indem Sie seine Blätter mehrmals wöchentlich mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser besprühen. Das erhöht die Luftfeuchte im Raum und macht das Klima für menschliche und pflanzliche Bewohner angenehmer.
Sie sind noch auf der Suche nach einem platzsparenden Mitbewohner, der sich besonders gut in Nischen oder Ecken macht? Dann ist der Drachenbaum genau die richtige Zimmerpflanze für Sie! Entscheiden Sie sich am besten für eine der schmalwachsenden Arten, bei denen mehrere Stämme in verschiedenen Höhen in einem Topf wachsen.
Korbmarante (Calathea)
Die Korbmarante bringt als Bewohnerin des brasilianischen Regenwaldes sozusagen von Haus aus eine hohe Schattentoleranz mit. Am Boden der dichten Wälder ist durch die größeren Pflanzen rundherum Licht nämlich Mangelware. Doch das stört diese tolle Pflanze mit den vielen verschiedenen Blattmustern und -farben nicht. Klar, dass die Calathea da in unserer Hall of fame der schattenverträglichen Zimmerpflanzen nicht fehlen darf!
Korbmaranten sind tolle Mitbewohner für Orte an denen es weder Zugluft noch direkte Sonneneinstrahlung gibt. Und liegt die Temperatur ganzjährig bei 20 °C oder sogar darüber sollten Sie über die Anschaffung einer Calathea ernsthaft nachdenken. Stimmt dann auch noch die hohe Luftfeuchte im Raum oder sind Sie bereit täglich zur Sprühflasche mit Wasser zu greifen, schreit alles nach dieser grünen Mitbewohnerin.
Haben Sie in Ihrer Wohnung noch einen geeigneten Platz frei, den eine interessante Grünpflanze aufwerten würde? Dann sollte die Calathea unbedingt in Ihre grüne Wohngemeinschaft einziehen.
Fazit: Mit schattenverträglichen Zimmerpflanzen wird jedes Zimmer zur grünen Oase
Nur weil direkt am Fenster kein Platz mehr für weitere Zimmerpflanzen ist, ist das kein Grund zu verzagen. Machen Sie sich daran, die „schwierigeren“ Bereiche, wie dunkle Ecken oder enge Nischen, die schon lange ein wenig Grün vertragen könnten zu begrünen.
Mit unseren 6 Mitbewohnern für dunkle Zimmerecken aus diesem Artikel, verwandeln Sie auch Erdgeschosswohnungen oder nach Norden und Osten ausgerichtete Zimmer im Handumdrehen in grüne Oasen.
Einblatt, Drachenbaum und Calathea warten auf Sie! Geben Sie ihnen ein neues Zuhause?