Moos
Profi-Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung
Überblick - auf einen Klick
Basisinfo für Gärtner
Abteilung: Anthocerotophyta (Hornmoose)
Bryophyta (Laub- und Lebermoose)
Einordnung: Moose
Auftreten: besonders im Schatten auf verdichteten und staunassen Böden;
aber auch andere Standorte möglich
Verbreitung: durch Generationenwechsel
Vorkommen und Verbreitung
Moose sind eine Besonderheit in der Botanik und gehören zusammen mit den Farnen und Flechten zu den ältesten lebenden Gewächsen auf der Erde. Sie besitzen keine Wurzeln – ihre Wasseraufnahme erfolgt über die ganze Pflanze, wobei ihre Blätter die größte Rolle spielen.
Sie können innerhalb kurzer Zeit ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser speichern, welches sie bei Trockenheit langsam wieder an ihre Umgebung abgeben. Mit dieser Fähigkeit kommt Moosen im Ökosystem eine wesentliche Bedeutung zu. Denn sie regulieren auf diese Weise das Bodenklima und tragen zu einem ausgeglichenen Wasserhaushalt bei. Außerdem stellen sie für viele Tiere eine wertvolle Nahrungsquelle sowie einen wichtigen Lebensraum dar.
Grundsätzlich unterscheidet man Moose ihrem Aufbau und ihrer Wuchsform nach in 3 verschiedene Abteilungen – in die Hornmoose, die Laubmoose und die Lebermoose. Wobei erstere nur sehr selten in Deutschland anzutreffen sind.
Moose gehören zu den niederen Pflanzen, die sehr gut mit ungünstigen Licht- und Bodenbedingungen zurechtkommen. Zwar können viele Arten auch auf sonnigen Standorten überdauern und nach längeren Trockenphasen wieder ergrünen, sobald ihnen Wasser zur Verfügung steht – doch sie bevorzugen den Schatten. Besonders häufig treten sie bei verdichtetem Boden und Staunässe auf. Eine nährstoffarme und saure Erde trägt außerdem zu ihrem Aufkommen bei.
Der Lebenszyklus von Moos
Eine weitere Besonderheit ist die Art und Weise, wie sich Moose erhalten. Sie bilden nämlich keine Blüten – ihre Vermehrung erfolgt über einen Generationswechsel. Ihr Lebenszyklus besteht aus 2 aufeinander folgenden Generationen, die sich immer abwechselnd geschlechtlich und ungeschlechtlich fortpflanzen und dabei optisch voneinander unterscheiden.
So beugen Sie Moos-Bewuchs vor
Tritt Moos im Rasen auf, schafft das Vertikutieren der betroffenen Flächen zwar kurzzeitig Abhilfe, es beseitigt aber nicht die Ursache der Moosbildung. Besser ist es daher, die Standortbedingungen so zu optimieren, dass sich die Moose nicht mehr wohl fühlen und sich die Gräser aus eigener Kraft behaupten können.
Moos verbreitet sich vor allem bei zu tiefem Mähen und/oder bei Nährstoffmangel. Oft hilft es daher schon die Schnitthöhe des Rasenmähers nach oben zu setzen. Geeignete Rasendünger versorgen die Rasengräser mit den benötigten Nährstoffen und machen sie widerstandsfähig und stark, um sich gegen das Moos behaupten zu können.
Wenn aber ein ungeeigneter Boden oder zu schattige Lagen die Ursache für das Vermoosen der Rasenfläche sind, müssen die Bedingungen verbessert werden. Hier hilft eine Bodenverbesserung (ggf. plus Drainage) in Kombination mit einem gezielten Düngekonzept und das Aussäen schattenverträglicher Rasengräser.
Auch wenn man es oft anders hört - Kalk nutzt gegen Moos übrigens überhaupt nichts! Niedrige pH-Werte unterhalb der Rasenfläche gehen immer auf ungünstige Bodenbedingungen wie z.B. zu wenig Sauerstoff in den Bodenporen oder Staunässe zurück. Auch ein Aufkalken der Fläche würde daran nichts ändern. Das Moos freut sich dagegen sogar noch über den Kalk, denn der ist ein wichtiger Nährstoff für die kleine Pflanze. Sie würden durch die Verwendung von Kalk also das Gegenteil von dem erreichen, was Sie möchten. Das Moos breitet sich umso mehr aus.
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In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Rasenpflege. Was sollten Sie wann erledigen und wie wird Ihr Rasen widerstandsfähig gegen Krankheiten, Trockenheit oder Unkräuter? Die Antworten gibt es hier.Moos bekämpfen - so geht's
Ein Bewuchs mit Moosen auf der Rinde von Laub- und Nadelbäumen ist in der Regel harmlos, da er die Gehölze nicht schädigt. Sie müssen daher nicht zwangsläufig von ihnen entfernt werden. Eine Ausnahme bilden Obstbäume. Bei ihnen sollte verhindert werden, dass sich Krankheiten oder Schädlinge unter den Moospolstern ansiedeln und die spätere Ernte gefährden. Um dies zu verhindern, kann man den Belag vorsichtig mit einem Baumkratzer oder einer Bürste entfernen.
Im Rasen und in Beeten kann ein übermäßiger Moosbewuchs schon störend sein. Sollten alle Maßnahmen gegen das Moos nicht ausreichen - z.B. das Absammeln der Polster, eine Verbesserung des Bodens oder eine gezielte Düngung zur Stärkung der anderen Pflanzen - können Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
Moos hat auch nützliche Seiten
Trotz allem hat das Moos aber auch seine guten Seiten. Als eine der ältesten Pflanzen der Welt musste es schon so manche Herausforderung überstehen – aber das Moos hat überlebt.
Es verfügt über eine Reihe verschiedener Abwehrstoffe, die es gegen Infektionen mit Bakterien und Pilze sowie Tierfraß schützen. Diese positive Wirkung können wir uns im Kampf gegen Pflanzenkrankheiten, zum Beispiel durch Moosextrakte, ebenfalls zu Nutze machen.
Aber auch in der Heilkunde haben Moose eine große Bedeutung. Ihre antiseptische und desinfizierende Wirkung wird unter anderem in Wundkompressen und -salben geschätzt.