Rosen - Krankheiten und Schädlinge erkennen
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Überblick - auf einen Klick
Rosenschädlinge und leider auch Rosenkrankheiten gibt es viele. Doch wir sind den Plagegeistern nicht vollkommen hilflos ausgeliefert.
Unsere Profis haben einmal die bekanntesten Probleme in diesem Artikel zusammengefasst und geben Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Damit Krankheiten und Schädlinge wenig Chancen zur Ausbreitung haben, sollten Sie bereits beim Kauf der Rosen darauf achten , dass die Pflanzen eine hohe Widerstandsfähigkeit besitzen. Außerdem kann durch die Beachtung der Standortwünsche und das fachlich korrekte Pflanzen der Rosen, sowie die richtige Rosenpflege das Risiko noch weiter reduziert werden. Zu guter Letzt spielt auch die richtige Düngung eine große Rolle, um gesunde, kräftige Pflanzen zu erhalten.
Haben Sie all diese Maßnahmen mit Bedacht ausgeführt, sind Sie bereits einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu Ihren Traum–Rosen. Dennoch gibt es Faktoren, die sich nicht beeinflussen lassen. So kommt es häufig trotz der fachlich korrekten Handhabung zum Befall mit Schädlingen und Krankheiten an Rosen.
Pilzerkrankungen
Pilzerkrankungen gehören zu den verbreitetsten Krankheiten an Rosen und anderen Pflanzen. Das liegt daran, dass sich die Pilzsporen effizient über den Wind, bestäubende Insekten oder auch Regentropfen verbreiten. So legen sie teils große Strecken zurück und infizieren Pflanzen in Gärten, die zuvor noch gar kein Problem hatten.
Doch auch Reinfektionen über liegengelassenes Falllaub oder Früchte führen dazu, dass Rosen Jahr für Jahr wieder mit hartnäckigen Blattflecken und ähnlichen Erscheinungen zu kämpfen haben.
Die wichtigsten Pilzkrankheiten bei Rosen haben wir hier einmal zusammengefasst.
Echter Mehltau an Rosen
Das Hauptmerkmal des echten Mehltaus ist ein weißer, abwischbarer Belag, der sich auf den Blattoberseiten befindet. Bei dem Voranschreiten der Krankheit vertrocknen die Rosenblätter und fallen schließlich ab. Die Folge ist eine Schwächung der Pflanze, die sich sowohl auf das Wachstum als auch auf die Blütenbildung negativ auswirkt.
Der echte Mehltau tritt besonders in Sommern auf, in denen die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht recht groß sind. Auf diese Weise kommt es zur Taubildung, die in Verbindung mit hohen Tagestemperaturen die ideale Voraussetzung für das Wachstum des Mehltaus an Rosen ist.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- Trockenhalten von Blättern und Blüten bei der Bewässerung
- befallene Triebe herausschneiden
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
Falscher Mehltau an Rosen
Zu erkennen ist der falsche Mehltau an Rosen an braun–roten Flecken, die sich auf den Blattoberseiten bilden. Blattunterseits entwickelt sich dagegen ein gräulicher Pilzrasen, der nicht abwischbar ist. Der weitere Verlauf gleicht dem des echten Mehltaus.
Anders als bei dem echten Mehltau sind die idealen Witterungsbedingungen allerdings feuchtes und kaltes Wetter. Stehen die Rosen zusätzlich auch noch dicht beieinander, sodass das Laub kaum abtrocknen kann, ist ein Befall sehr wahrscheinlich.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- Trockenhalten von Blättern und Blüten bei der Bewässerung
- befallene Triebe herausschneiden
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
Sternrußtau an Rosen
Bei einer Infektion mit dem Sternrußtau bilden sich auf den Rosenblättern schwarze Flecken, die an den Rändern ausfransen. In der Folge wird das Laub gelb und löst sich von der Pflanze. Das wiederum bedeutet eine Schwächung der gesamten Rose und macht es dem Sternrußtau leicht weiter voranzuschreiten.
Zu Beginn der Erkrankung ist nur der untere Teil der Pflanze betroffen, doch die Pilzsporen arbeiten sich immer weiter vor. Kühle und feuchte Sommertage sind für die Entwicklung des Sternrußtau ideal.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- im Herbst/Frühjahr restliches Falllaub entfernen (Hausmüll)
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
Rosenrost
Kleine gelbe Flecken auf den Blattoberseiten und orangefarbene Pocken auf den Blattunterseiten zeigen einen Befall mit dem Rosenrost an. Die Pflanzen werfen im Verlauf der Krankheit die infizierten Blätter ab, bis die Rosen fast kahl sind. Dadurch sind die Rosen geschwächt und anfällig für weitere Krankheiten oder Schädlinge.
Staunasse Böden, zu geringe Pflanzabstände und kühle Temperaturen im Sommer machen es dem Pilz leicht.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- Falllaub kontinuierlich entfernen (Hausmüll)
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
während der Vegetationszeit: z.B. Celaflor Rosen-Pilzfrei Saprol
Rosen-Schädlinge
Die bekanntesten Rosenschädlinge sind ganz bestimmt die gemeinen Blattläuse. Wobei sich hier das "gemein" nicht auf ihre gemeinen Auswirkungen auf unsere Pflanzen bezieht, sondern auf "allgemein" oder "gewöhnlich". Doch gewöhnlich hin oder her - niemand kann die lästigen Plagegeister leiden. Schon gar nicht an Rosen oder anderen geliebten Pflanzen.
Doch ein Schädling kommt selten allein. Daher haben wir unsere Experten gefragt, welche Krabbeltiere sonst noch unseren Rosen das Leben schwer machen.
Blattläuse an Rosen
Ein Befall mit Blattläusen äußert sich häufig durch Wachstumseinbußen und Deformation des Laubs, der Triebe und Knospen. Außerdem sind die kleinen saugenden Insekten sowie der klebrige Belag, den sie auf den Blättern hinterlassen bereits mit bloßem Auge zu erkennen.
Ein weiterer Hinweis sind auffällig viele Ameisen an Ihren Pflanzen. Die lieben nämlich die süßen Ausscheidungen der Läuse (Honigtau) und verteidigen sie daher sogar gegen Fressfeinde, wie Marienkäfer.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- im Frühjahr Rosentriebe, an denen schwarze Eier haften herausschneiden (Hausmüll)
- Rosentriebe mit scharfem Wasserstrahl abspülen
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
während der Vegetationszeit: Neudorff Neudosan Neu Blattlausfrei
Spinnmilben an Rosen
Besonders bei heißer und trockener Witterung treten die Spinnmilben an geschützten Standorten auf. Ihr Befall ist an grauweiß gesprenkelten Blättern zu erkennen, die von einem feinen Gespinst überzogenen sind. Schreitet der Befall unbemerkt voran, verfärben sich die Rosenblätter bronzefarben und fallen letztendlich zu Boden.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- Rosentriebe mit scharfem Wasserstrahl abspülen
- befallene Pflanzenteile ausschneiden (Hausmüll)
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
zu Beginn der Vegetationszeit (Knospenschwellen): z.B. Neudorff Promanal Neu Austriebsspritzmittel
während der Vegetationszeit: Spruzit AF Schädlingsfrei
Rosenblattwespe
Charakteristisch für einen Befall mit den Larven der Rosenblattwespe ist der sogenannte Schabe– oder Fensterfraß an den Blättern. Hier wird durch die Schädlinge die oberste Schicht, also das Blattgrün, abgeschabt, sodass nur noch die Blattadern stehen bleiben.
Die Larven der Rosenblattwespe sind gut zu erkennen, denn es handelt sich bei ihnen um grüne Raupen mit schwarzem Kopf.
Bekämpfung
- Auswahl widerstandsfähiger Rosensorten
- Beachtung der Standortvoraussetzungen
- fachlich korrekte Pflanzung, Pflege, Düngung, Schnitt
- Rosen mit ausreichend Abstand pflanzen, damit Laub gut abtrocknen kann
- Larven von Hand absammeln
- als letzte Möglichkeit geeignete Spritzmittel verwenden (Gebrauchsanweisung beachten!)
während der Vegetationszeit: Neudorff Neem Plus Schädlingsfrei
Rosenblattrollwespe
Rollen sich die Blätter Ihrer Rosen zusammen, haben Sie es mit einem Befall durch die Rosenblattrollwespe zu tun, deren Larven sich in den Blattrollen verstecken. Allerdings sind meistens nur vereinzelte Blätter betroffen, sodass sich der Schaden für die Pflanzen in Grenzen hält.
Die Bekämpfung ist recht einfach, da die eingerollten Blätter einfach nur vor dem Abwandern der Raupen herausgeschnitten und über den Hausmüll entsorgt werden müssen.