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Schalotten und Zwiebel-Ratgeber
Pflanz- und Pflegetipps vom Profi
Basisinfos für Gärtner
Botanischer Name: Allium cepa
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Licht: sonnig
Boden: locker, tiefgründig, sandig bis humoser Lehmboden
Heutzutage gibt es unzählige Zwiebeln: kleine und große, runde und längliche, solche mit weißer, brauner und roter Schale sowie milde und scharfe.
Neben der Verwendung als Würze für Fleischgerichte, Suppen und Eintöpfe gibt es auch Klassiker unter den Zwiebelrezepten, wie die französische Zwiebelsuppe oder den deftigen Zwiebelkuchen. Darüber hinaus gelten Zwiebeln als überaus gesundheitsfördernd, denn sie enthalten viele schwefelhaltige Substanzen, die zahlreiche positive Einflüsse auf den Organismus haben.
Eine besondere Zwiebelart ist dabei die aus dem Nahen Osten stammende Schalotte. Sie ist kleiner als die gewöhnliche Speisezwiebel und entweder rund, flachrund oder länglich geformt. Ein Anbau lohnt sich in jedem Fall, weil ihr Geschmack im Vergleich etwas feiner, süßlicher und zugleich würziger ist.
Zwiebeln sind gut lagerfähig und durch einen gestaffelten Anbau fast ganzjährig frisch erhältlich. Wenn man vergisst sie zu ernten, beginnen sie zu blühen – und Sie werden überrascht sein, wie hübsch das aussehen kann! Ihr dicker, kugelrunder Blütenstand besteht aus unzähligen Einzelblüten, die je nach Sorte weiß oder violett blühen. Ihre enge Verwandtschaft mit dem sehr beliebten Zierlauch ist dabei nicht zu übersehen.
Profitipp...
"Steckzwiebeln haben gegenüber der Aussaat einige Vorteile"
Zwiebeln und Schalotten werden entweder durch Aussaat oder durch Steckzwiebeln vermehrt. Letztere sind zwar etwas teurer in der Anschaffung als Saatgut, doch haben sie auch ihre Vorteile. Ihre Pflanzung ist leichter und unkomplizierter, weshalb sie ganz besonders für Gartenneulinge geeignet sind. Zudem sind Steckzwiebeln meist pflegeleichter, weniger krankheitsanfällig und schneller erntereif.
Allerdings neigen sie zum Schossen, das heißt zu einer vorzeitigen Bildung von Blüten und Samen, was sich negativ auf ihre Ernteleistung auswirkt. Um diese im Anbau unerwünschte Eigenschaft zu unterbinden, werden im Handel meist wärmebehandelte Steckzwiebeln angeboten.
Hier fühlen sich Schalotten und Zwiebeln wohl
Der ideale Standort von Zwiebeln und Schalotten sollte nicht nur sonnig und warm sondern auch luftig sein, damit die Pflanzen schnell abtrocknen und Krankheiten keine Chance haben. Sie gedeihen auf einem lockeren und tiefgründigen, sandigen bis humosen Lehmboden. Dieser wird im Optimalfall bereits einige Monate vor der Pflanzung umgegraben und mit reichlich gut verrotteter organischer Substanz aufgearbeitet.
Zwiebeln eignen sich bestens für eine Mischkultur und haben dabei den großen Zusatznutzen, dass sie durch die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle viele Schädlinge vom Gemüsebeet fernhalten. Damit sich im Boden keine Krankheiten ansiedeln, sollten Zwiebeln und Schalotten nur alle 3 Jahre wieder auf dem gleichen Beet angebaut werden. Sie sind Mittelzehrer und werden als Folgekultur nach Starkzehrern angebaut, gute Vorgänger auf dem Beet sind zum Beispiel Tomaten und Hülsenfrüchte.
Schon gewusst...?
"Je kleiner die Steckzwiebeln, desto besser wird die Ernte!
Die kleinsten Steckzwiebeln bringen die größten Zwiebeln hervor. Entsprechend sind im Handel die kleinsten Sortierungen auch die besten und teuersten. Man erhält mehr Steckzwiebeln pro Kilo, die zwar etwas später reifen, dafür aber höhere und qualitativ bessere Ernten erbringen.
Schalotten und Zwiebeln pflanzen - so geht's
Zwiebeln und Schalotten werden im Frühjahr von März bis Ende April in Reihen mit einem Abstand von 20–30 cm ins Freiland gesetzt.
Der Abstand innerhalb einer Reihe bestimmt mit, wie groß die Zwiebeln später einmal werden. Je größer der Pflanzabstand gewählt wird, desto größer werden sie auch. Die durchschnittlichen Abstände betragen bei Zwiebeln 8–10 cm und bei Schalotten 15 cm. Schalotten benötigen im Vergleich etwas mehr Platz, da sie ganze Nester von Zwiebeln ausbilden.
Man steckt die Zwiebeln mit der Spitze nach oben etwa 1 cm tief in die Erde, so dass ihre Spitzen gerade noch aus dem Boden herausschauen. Bei Schalotten sollten die Spitzen dagegen leicht mit Erde bedeckt sein. Bis zur Pflanzung alle Steckzwiebeln luftig und warm lagern, das verbessert ihre Schossfestigkeit.
Inzwischen gibt es auch Steckzwiebeln für die Herbstpflanzung, die im Sommer des folgenden Jahres erntereif werden. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie deutlich früher reifen als die im Frühjahr gesteckten Sorten. Sie werden zum Schutz im Winter etwas tiefer gepflanzt.
Pflegetipps für Schalotten und Zwiebeln
Während ihres Wachstums müssen Zwiebeln und Schalotten nur bei anhaltender Trockenheit gegossen werden. Auch eine extra Düngung ist auf normalen Böden meist nicht notwendig. Falls doch einmal gedüngt werden muss, empfiehlt sich ein kalium- und phosphatbetonter Dünger. Stickstoffbetonte Dünger sind zu meiden, da sie die Lagerfähigkeit der Zwiebeln beeinträchtigen.
Unkraut ist regelmäßig zu jäten – beim Hacken achtet man darauf, die flachen Wurzeln nicht zu beschädigen. Winter-Steckzwiebeln werden bei strengen Frösten am besten mit einem Vlies oder einem Folientunnel geschützt.
Zwiebeln ernten und lagern
Zwiebeln und Schalotten sind erntereif, wenn ihr Laub im Hoch- bis Spätsommer zu welken beginnt – dies ist meist ab August der Fall. Die im Herbst gepflanzten Winter-Steckzwiebeln können schon ab Ende Juni/Anfang Juli geerntet werden.
Zur Ernte das Gießen einstellen, bei trockenem und sonnigem Wetter die Zwiebeln und Schalotten vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden holen und sie nach der Ernte noch einige Tage im Beet nachtrocknen lassen. Anschließend vorsichtig von anhaftender Erde befreien und mit ihrem Laub an einem dunklen und gut belüfteten Ort für einige Wochen zur weiteren Trocknung aufhängen. Alternativ können sie auch einlagig in Kisten geschichtet werden.
Sobald die äußeren Häute komplett durchgetrocknet sind, kann man das trockene Laub entweder zu Zöpfen flechten oder einkürzen und die Zwiebeln in luftigen Säcken oder Körben mehrere Monate lagern.
Zwiebeln findet man in unzähligen Gerichten als Zutat, denn meist geben erst sie das gewisse Etwas. Wie vielseitig Zwiebeln aber wirklich sind, erkennt man vor allem dann, wenn man weiß, dass sich aus Zwiebeln ein altes Hausmittel gegen Husten herstellen lässt:
Rezept: Zwiebel-Hustensaft
Zutaten
- 2 Zwiebeln
- 100g Zucker
Zubereitung
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Zwiebeln werden klein geschnitten und zusammen mit dem Zucker in ein verschließbares Glas gegeben. Das Glas wird dann gut verschlossen über Nacht stehen gelassen. Der entstandene Saft wird abgegossen und mehrmals täglich eingenommen, um den Hustenreiz zu lindern.