Zimmerpflanzen für Allergiker
So kann das Zusammenleben mit Grünpflanzen trotz Allergie klappen
Menschen, die sich in ihren Wohnungen mit Zimmerpflanzen umgeben, sind nachweislich entspannter und können besser abschalten. Aber gilt das auch für Allergiker? Sollten sich Menschen mit bekannten Allergien überhaupt Zimmerpflanzen in ihre vier Wände holen? Immer wieder hört man von allergieauslösenden Stoffen, die mit Pflanzen in Verbindung stehen und die gerade in Innenräumen für empfindliche Menschen gesundheitliche Probleme bringen können.
Aber stimmt das auch? Und müssen Allergiker wirklich auf jeden grünen Mitbewohner verzichten? Die Antworten finden Sie in diesem Ratgeber.
(Header-Bild: iStock.com/Kseniia Soloveva)
Wodurch lösen Zimmerpflanzen Allergien aus?
Bei vielen Gartenpflanzen wissen die meisten Menschen, dass sie ein allergenes Potenzial bergen. Immerhin kennt jeder mindestens einen Allergiker, der jedes Jahr den Beginn des Frühjahres mit gemischten Gefühlen erlebt. Sonne und wärmere Temperaturen sind schön, doch mit ihnen beginnen auch die Pollen zu fliegen – der Albtraum für Menschen, die mit juckenden Augen und laufender Nase auf sie reagieren.
Wussten Sie aber, dass auch die meisten blühenden Zimmerpflanzen Pollen an die Raumluft abgeben, die dann bei empfindlichen Personen zu den unerwünschten Symptomen führen? Genau wie im Garten öffnen sich auch in unseren Wohnungen von Zeit zu Zeit die Blüten unterschiedlicher Pflanzen. Und durch Berührung oder den Luftzug geöffneter Fenster wird der Pollen von den Blüten gelöst und vermischt sich mit der Raumluft, die wir dann einatmen.
Das lässt sich nur vermeiden, indem Sie als Allergiker strikt auf blühende Zimmerpflanzen verzichten. Doch so schlimm wie es klingt, ist es zum Glück nicht. Die Auswahl an Grünpflanzen, die mit besonders schönen Blattformen oder -farben und einem interessanten Wuchs zu überzeugen wissen ist riesig. Hier lässt sich zu jeder Blütenpflanze schnell eine hübsche Alternative finden.
Aber nicht nur Blütenpollen können allergische Reaktionen auslösen. Auch reizende Stoffe im Inneren der Pflanzen können für sie verantwortlich sein. Ein gutes Beispiel ist die allseits beliebte Birkenfeige. In ihrem weißen, klebrigen Pflanzensaft sind Stoffe enthalten, die denen in Latex ähneln. Über natürliche Prozesse innerhalb der Pflanze gelangen diese Stoffe dann auch auf die Blattflächen und vermischen sich so wieder mit der Raumluft. Gerade Latexallergiker reagieren deshalb empfindlich auf das Zusammenleben mit einem oder mehreren Ficus.
Zu allem Überfluss können sich solche Stoffe oft über Monate hinweg in Räumen halten. Selbst nach dem Auszug des allergieauslösenden grünen Mitbewohners verschwinden die lästigen Symptome meistens nicht sofort.
Um gar nicht erst in eine solche Lage zu geraten sollten Allergiker generell auf den Kauf von Pflanzen mit reizenden Inhaltsstoffen verzichten. Dazu gehören unter anderem alle Ficusarten oder auch Wolfsmilchgewächse, wie z.B. der Weihnachtsstern.
Zu den Symptomen, die Zimmerpflanzenbesitzer aufhorchen lassen sollten gehören Schnupfen, Husten, gerötete und juckende Augen oder im schlimmsten Fall Asthmaanfälle. Aber auch sogenannte Kontaktallergien sind möglich. Juckende, brennende Hautausschläge, Blasenbildung oder Rötungen sowie geschwollene Stellen können bei Kontakt mit reizendem Pflanzensaft auftreten.
Für Allergiker ist es also besonders wichtig, dass sie sich vor dem Kauf gut über ihren neuen grünen Mitbewohner informieren. Hat er allergenes Potenzial werden sie mit ihm nicht glücklich werden. Ist er jedoch frei von Pollen und reizenden Inhaltsstoffen, so darf er gerne auch bei ihnen einziehen.
10 Zimmerpflanzen, die Allergiker meiden sollten
Blütenpollen oder allergische Reaktionen auslösende Pflanzensäfte – diese Zimmerpflanzen gehören in keinen Allergiker-Haushalt!
- Birkenfeige
- Gummibaum
- Weihnachtsstern
- Christusdorn
- Kaffeepflanzen
- Kakteen
- Wunderstrauch
- Wolfsmilch
- Geigenfeige
- Einblatt
Die perfekten Zimmerpflanzen für Allergiker
Diese 10 Zimmerpflanzen gelten als die perfekten Pflanzen für Menschen, die unter Allergien leiden. Sie enthalten weder bekannte reizende Inhaltsstoffe noch verteilen sie Pollen in unserer Raumluft.
Kurzum: Sie sind die perfekten Mitbewohner für Ihren allergenfreien Urban Jungle.
- Bergpalme
- Bogenhanf
- Goldfruchtpalme
- Grünlilie
- Papyrus
- Calathea
- Ufopflanze
- Zwergpfeffer
- Fittonia
- Schusterpalme
Hausstaub und Schimmel als Allergieauslöser – nicht immer sind die Pflanzen schuld
Hustenreiz, laufende Nase oder tränende Augen – ganz klar die Zimmerpflanzen sind schuld. Oder nicht? Wer in Innenräumen mit allergischen Symptomen reagiert, sollte auch andere Auslöser in Betracht ziehen. Nicht immer sind nämlich die Pflanzen selbst die Ursache.
Hausstaub auf den Blättern
Gerade Hausstaub führt zu ganz ähnlichen körperlichen Reaktionen. Und der ist nahezu überall. Auch vor Ihren Zimmerpflanzen macht er keinen Halt. Besonders Grünpflanzen mit großen Blättern bieten viel Fläche auf der sich der Staub absetzen kann. Und von dort aus wirbeln wir ihn immer wieder auf und verteilen ihn in der Raumluft.
Hausstauballergiker sollten ihre Zimmerpflanzen deshalb regelmäßig mit einem feuchten Tuch abstauben. Auch das Besprühen der Blätter von Pflanzen, die ohnehin eine hohe Luftfeuchte lieben tut hier gute Dienste. Mit jeder Dusche beseitigen Sie lästige Staubablagerungen und verhindern, dass sie sich die reizenden Partikel wieder verteilen.
Schimmelrasen auf der Erde
Staub macht Ihnen in der Regel nichts aus? Dann könnten Ihre Symptome auch an Schimmel liegen. Die gefürchteten Schimmelpilze sind bekannt dafür, dass sie auch die Atemwege von Nicht-Allergikern reizen. Sie stehen sogar im Verdacht Allergien überhaupt erst auszulösen. In unseren Wohnungen haben sie also nichts verloren.
Allerdings kennen viele Zimmerpflanzenbesitzer das Problem von schimmelnder Erde in den Pflanztöpfen ihrer grünen Lieblinge. Hat man es ein Mal zu gut mit dem Gießen gemeint bezahlt man kurze Zeit später schon dafür. Ein beunruhigender weißer und flaumiger Belag bildet sich auf der Erde. Dieser Schimmelrasen kann schon im Entstehen zu teils heftigen Reaktionen führen und sollte schnellstmöglich beseitigt werden.
Da besonders minderwertige Erden mit einem hohen Kompost und/oder Schwarztorfanteil zu Schimmelbildung neigen, ist die beste Lösung ein kompletter Austausch der Erde. Damit sich das Problem nicht gleich wiederholt, sollten Sie die alte Erde durch hochwertige Neue ersetzen, die einen hohen Anteil mineralischer Stoffe enthält.
Ist das nicht möglich können Sie sich das Substrat auch kurzerhand selber mischen. Dazu vermengen Sie einfach herkömmliche Erde mit Sand oder Splitt.
Schimmelsporen haben allerdings die Angewohnheit sich überall anzuhaften. Deshalb dürfen auch die Pflanz- und Übertöpfe nicht ungeschoren davonkommen. Eine gründliche Reinigung verhindert, dass die Sporen vom Topf aus wieder in die Erde wandern.
Damit es nicht zu Staunässe im Topf kommt hilft eine Drainageschicht aus Blähton am Pflanztopfboden. So kann das überschüssige Wasser gut ablaufen und die Erde vor dem erneuten Wässern erst richtig trocknen.
Wenn Sie dann auch noch mit Köpfchen gießen und die Pflanzen in Zukunft lieber etwas zu trocken als zu nass halten, haben es Schimmelpilze schwer und durch sie ausgelöste allergische Reaktionen gehören der Vergangenheit an.
Fazit: Auch Allergiker können mit den richtigen Zimmerpflanzen ihren Traum vom „grünen Wohnen“ verwirklichen
Wenn Sie an bekannten Allergien leiden sollten Sie vor dem Kauf einer neuen Pflanze immer genau hinschauen.
Sind bei der Herzenspflanze Inhaltsstoffe bekannt, die Allergien auslösen oder bildet sie vielleicht Blüten, die dann Pollen an die Raumluft abgeben? Dann ist sie leider nicht die richtige grüne Mitbewohnerin für Sie. Handelt es sich aber um eine Grünpflanze, die als allergiefreundlich gilt, so können Sie unbesorgt zuschlagen. In dem Fall haben Sie allein durch die Pflanze nichts zu befürchten.
Bedenken Sie nur, dass auch Hausstaub und Schimmelsporen oft zu allergischen Symptomen führen. Entstauben Sie daher regelmäßig die Blätter und beugen Sie durch das richtige Gießen und die Wahl der richtigen Erde einem Schimmelbefall vor.