Zimmerpflanzen-Trend Urban Jungle
Grüner wohnen im Indoor-Dschungel
Zimmerpflanzen sind zurück in unseren Wohnungen! Nach einer langen Durststrecke dürfen Bogenhanf und Co wieder sichtbar sein. Vorbei sind die Zeiten, in denen die letzten Überlebenden einer lang vergangenen Zeit zusammengepfercht auf einer Fensterbank ihre Blätter an die Scheibe drücken mussten.
Jetzt liegen Zimmerpflanzen wieder voll im Trend und es können gar nicht genug der grünen Mitbewohner die eigene Wohnung verschönern. Und wie das so mit neuen Trends ist, hat auch dieser einen Namen: „Urban Jungle“ also Stadtdschungel nennt sich diese neue Bewegung bei der Grünpflanzen die Hauptrolle spielen. (Header-Bild: iStock.com/yanishka)
Was ist „Urban Jungle“ eigentlich genau?
Kurz gesagt ist der Urban Jungle-Trend die Wiederentdeckung der Zimmerpflanzen. Doch es steckt noch mehr dahinter. Genaugenommen ist es ein ganzes Lebensgefühl. Grünpflanzen werden als grüne Mitbewohner empfunden, die gehegt und gepflegt werden – und es wird darüber gesprochen. In den sozialen Medien tauschen sich besonders junge Menschen über das Leben mit Ihren Zimmerpflanzen aus. Hier werden Pflegetipps gegeben, Fotos der eigenen grünen vier Wände veröffentlicht, Stecklinge getauscht und besonders rare Zimmerpflanzen vorgestellt. Für die neuen Fans der Grünpflanzen sind Calathea, Ficus oder Monstera lebendige Deko-Elemente und Freunde zugleich.
Ein bisschen übertrieben, finden Sie? Das mag schon sein, doch das Schöne an diesem Trend ist doch, dass die Liebe zu Pflanzen eine Bühne bekommt. Und mal ehrlich, haben Sie sich nicht auch schon einmal dabei ertappt, wie Sie mit Ihren Gartenpflanzen gesprochen und Freude dabei empfunden haben ihnen bei ihrer Entwicklung zu helfen?
Ins Rollen kam die Begeisterung für Zimmerpflanzen durch einen Internet-Blog zweier Pflanzenverrückter Menschen. Judith de Graaf und Igor Josifovic machten mit ihrer Seite „Urban Jungle Bloggers“ ihre Liebe zum Leben mit Zimmerpflanzen für andere Menschen sichtbar. Und schon bald wuchs die Gemeinschaft derer, für die ein Leben mit vielen bis sehr vielen Pflanzen einen Ausgleich in den schnelllebigen und oft stressigen Alltag brachte.
Im Vordergrund stehen heute Grünpflanzen für den Innenbereich. Hängende oder rankende Pflanzen, große und kleinere Palmen, Pflanzen mit großen Blättern oder solche mit mehrfarbigem Laub sind gefragt. Altbekannte Zimmerpflanzen mit hübschen Blüten wie z.B. Alpenveilchen locken die Pflanzenverrückten von heute dagegen nicht mehr hinter dem Ofen hervor.
Darüber hinaus ist auch die Anzahl der Pflanzen nicht mehr egal. Je mehr, desto besser ist das Motto und schnell sammeln sich in kleinen Altbauwohnungen 100 – 150 grüne Mitbewohner an. Immerhin ist ein Dschungel ja durch nahezu undurchdringliches Blattwerk gekennzeichnet. Aufhören sollte man erst, wenn man auf dem Weg zur Kaffeemaschine eine Machete mitführen muss.
Die Begeisterung für die Begrünung von Innenräumen passt perfekt in unsere heutige Zeit. Der Wohnraum ist knapp und immer weniger Menschen haben die Möglichkeit einen eigenen Garten anzulegen. Sogar Balkone sind in manchen Wohnvierteln kaum vorhanden. Um nicht auf Pflanzen verzichten zu müssen, bleibt somit nur sie in die eigene Wohnung zu integrieren. Dank Zimmerpflanzen können auch diejenigen unter uns zu Gärtnern werden, die nicht das Glück der Natur vor der eigenen Haustür haben. Und wünschen wir nicht allen Menschen ein wenig Gartenfreude?
Urban Jungle – ein Trend nur für junge Leute?
Auch, wenn es gerade den Anschein erweckt - der Zimmerpflanzen-Trend ist nicht an ein bestimmtes Alter geknüpft. Grünpflanzen in den eigenen vier Wänden geben auch der älteren Generation die Möglichkeit ihrer Liebe zu Pflanzen weiter nachgehen zu können auch wenn die Gesundheit die Unterhaltung eines geliebten Gartens nicht mehr zulässt und die sozialen Medien in dieser Generation nur wenig Interesse wecken. Zimmerpflanzenliebe geht auch ohne Smartphone und Computer!
Die Pflege von Zimmerpflanzen in Töpfen, Kübeln oder Hängeampeln ist weit weniger beschwerlich als das Umgraben von Gemüsebeeten oder der Gehölzschnitt. Dazu kann man bei der Arbeit mit den Pflanzen immer eine für sich persönlich bequeme Arbeitshöhe wählen. Das anstrengende Bücken und Hocken entfällt somit komplett. Mit Zimmerpflanzen können Sie sich bis ins hohe Alter mit grünen Begleitern umgeben – und das ist für uns Pflanzenliebhaber doch eine schöne Aussicht!
5 Trendpflanzen für den Innenbereich
Wir stellen Ihnen 5 Trendpflanzen für die Wohnung vor und geben Tipps zum optimalen Standort und der Pflege.
Was können Zimmerpflanzen für Sie tun?
Zimmerpflanzen sind ideale Mitbewohner, denn das Leben mit ihnen hat so einige Vorteile. Sie fangen niemals Streit an, geben keine Widerworte, stehen niemals im Weg herum – es sei denn, Sie haben sie dort abgestellt – und tun auch noch Ihrer Gesundheit und dem Raumklima gut. Man könnte sagen ihre Miete zahlen die Pflanzen täglich, indem sie die Luft befeuchten und sogar Schadstoffe aus der Raumluft filtern.
Darüber hinaus haben Studien ergeben, dass Zimmerpflanzen Stress lindern und sogar positiv auf den Blutdruck wirken können. Sie machen uns wach, fördern unsere Kreativität sowie Produktivität und machen unsere Köpfe frei für schöne Gedanken. Daher sollten gerade in Arbeitszimmern einige „grüne Kollegen“ nicht fehlen.
Auch nervöse Menschen oder Menschen mit Angstzuständen profitieren von einem Leben mit Bogenhanf und Co. Grüne Blätter reduzieren nachweislich Nervosität und Ängste und spenden Trost. Und auch nach Erkrankungen erholen sich Patienten schneller, die von Pflanzen umgeben sind – das haben Studien längst ergeben.
Mit Zimmerpflanzen in Ihrer Wohnung können Sie Ihr Wohlbefinden also positiv beeinflussen. Wenn das kein Argument für ein paar Grünpflanzen ist!
Wo ist der richtige Platz für Zimmerpflanzen?
Hier haben wir gute Nachrichten für Sie. Zimmerpflanzen gibt es nahezu für jeden Wohnbereich – außer für dunkle Flure oder Kammern ohne Fenster. Denn die Grundvoraussetzung für das Leben von Pflanzen ist natürliches Licht. So lange Räume ein Fenster haben ist es also grundsätzlich möglich, dass hier einige Ihrer grünen Mitbewohner ihr neues Zuhause finden.
Schon gewusst...?
"Tageslicht muss sein!"
Räume ohne Fenster, wie z.B. Flure, Abstellkammern oder innenliegende Badezimmer eignen sich nicht als Standort für Zimmerpflanzen.
Lichtbedarf kennen
Allerdings haben die Pflanzen unterschiedliche Ansprüche an die Helligkeit. Manche mögen Plätze an denen sie die Sonne direkt erreicht. Das sind vor allem Wüstenpflanzen, die aus ihrer Heimat gar keinen Schatten kennen. Andere wiederum fühlen sich in dunkleren Bereichen wohler, an denen sie zwar Tageslicht bekommen aber die brennenden Sonnenstrahlen in sicherer Entfernung bleiben. Dazu gehören viele Pflanzen aus Regenwäldern. Sie sind es gewohnt, dass das hohe Blätterdach die meisten Sonnenstrahlen abhält.
Sie merken schon: Bei Zimmerpflanzen ist es nicht anders als bei unseren bekannten Gartenpflanzen – sie alle haben Vorlieben für entweder sonnige, halbschattige oder schattige Plätze. Wenn Sie Ihren neuen pflanzlichen Mitbewohnern also den richtigen Platz in Ihrer Wohnung zuweisen, werden sie es Ihnen mit einer schönen Entwicklung ganz sicher danken.
Luftfeuchtigkeit regulieren
Doch nicht nur die Lichtverhältnisse sind wichtig für Zimmerpflanzen. Speziell die Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnräumen kann für sie schnell zum Problem werden. Tropische Pflanzen lieben feucht-warme Luft – die ist allerdings für unsere menschliche Gesundheit nicht besonders zuträglich.
Hier müssen Sie mit Ihrer neuen Pflanze einen Kompromiss treffen: Ein bis zwei Mal am Tag sollten Sie mit einer Sprühflasche die Blätter ansprühen und so für feuchte Luft in der direkten Umgebung Ihres grünen Lieblings sorgen. Das Sprühen erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum nur wenig, doch für die Pflanze reicht sie aus, um gut zu gedeihen.
Zugluft vermeiden
Eine dritte Eigenart von Zimmerpflanzen ist die Empfindlichkeit gegenüber Zugluft. Damit lernt man aber leicht zu leben. Wenn Sie die Fenster zum Lüften aufmachen, sollten Sie einfach alle empfindlichen Pflanzen, die direkt von der kalten Luft getroffen werden könnten für die Dauer des Lüftens an einen anderen Platz stellen. Nach 5 – 10 Minuten Stoßlüften schließen Sie die Fenster wieder und alle Töpfe können an ihren alten Platz zurück.
Gute Anhaltspunkte dafür, an welchem Ort in Ihrer Wohnung sich Ihre neue Pflanze wohlfühlen wird liefert die Herkunft der Gewächse. Tropische Pflanzen sind andere Bedingungen gewohnt, als Wüstenpflanzen. Eine kleine Recherche zur Herkunft lohnt sich also!
Pflanzen anordnen
Auch die meisten Zimmerpflanzen haben gern Gesellschaft und lassen sich deshalb toll in kleineren oder auch größeren Gruppen anordnen. Das gilt besonders für kleine oder mittelgroße Pflanzen. Die Riesen unter den Zimmerpflanzen wie größere Palmen oder Ficus wirken dagegen oft besser, wenn sie einen Platz für sich allein haben, an dem sie gut wirken können.
Kombinieren Sie auch unbedingt verschiedene Blattfarben und -formen sowie Wuchsarten, das macht das Ganze spannender und setzt schöne Kontraste. Außerdem wirkt es natürlicher als eine Gruppe der immer gleichen Pflanze. In der Natur wachsen die Pflanzen ja auch bunt gemischt nebeneinander.
Zimmerpflanzen bei Gärtner Pötschke
Finden Sie in unserem großen Sortiment Ihren neuen grünen Mitbewohner.Platz für Zimmerpflanzen ist eigentlich überall, denn die Zeiten in denen die grünen Mitbewohner nur auf der Fensterbank aufgereiht werden durften sind zum Glück vorbei. Ob auf dem Boden, auf Regalen, Sideboards, Tischen oder speziellen Pflanzhockern – Pflanzen dürfen heute überall stehen. Sogar von der Decke können grüne Rankpflanzen in speziellen Ampeln hängen. So nutzen Sie den Raum in Ihrer Wohnung gekonnt aus, ohne dass es schnell überladen wirkt und schaffen mehrere Ebenen, die wieder die Natürlichkeit unterstützen.
Es ist übrigens auch erlaubt, dass sich Bücher und Pflanzen ein Regal teilen. Oder dass in der Küche auch nicht essbare Pflanzen einen Platz finden. Erlaubt ist, was gefällt und den Ansprüchen der jeweiligen Pflanze entspricht. Werden Sie einfach kreativ – und sollte ein Ort, den Sie ausgewählt haben, mal nicht so geeignet sein, dann wird sich die Pflanze bei Ihnen melden. In dem Fall denken Sie einfach nochmal neu und finden einen besseren Platz.
Pflanzgefäße für Zimmerpflanzen
Was sollten Sie tun, damit Ihre Zimmerpflanzen schön bleiben?
Eines vorweg: Nur gesunde Pflanzen sind schöne Pflanzen, die all ihre positiven Eigenschaften in Ihr Zuhause bringen können. Das Ziel eines jeden Zimmerpflanzen-Besitzers sollte deshalb die Gesunderhaltung seiner Pflanzen sein!
Doch wie schaffen wir es, dass sich unsere grünen Mitbewohner rundherum wohl bei uns fühlen und fallende, vergilbte Blätter ein für alle Mal der Vergangenheit angehören?
Alles fängt damit an, dass Sie sich über die Pflanze informieren, die bei Ihnen einziehen soll. Und das am besten, vor dem Kauf! Denn so können Sie gleich überprüfen, ob Sie in Ihrer Wohnung überhaupt den geeigneten Platz für den neuen grünen Freund haben.
Machen Sie sich erst nach dem Kauf darüber Gedanken, ist es leider oft so, dass die Pflanze an einen weniger geeigneten Ort verwiesen wird, weil der ideale Platz leider längst besetzt ist. Das ist nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre neue Zimmerpflanze frustrierend. Und diesen Frust, lässt sie Sie bald auch sehen. Da werden Blätter gelb, Schädlinge machen sich breit oder unschöne braune Flecken ruinieren den ursprünglich so tollen Blattglanz.
Merke...!
Deutliche Anzeichen dafür, dass Ihre Zimmerpflanze Ihre Pflege für ausbaufähig hält
- Pflanze stockt in der Entwicklung
- Blattfall
- gelbe Blätter
- braune Blattränder/Flecken
- Löcher oder angefressene Blätter
- Pflanze wirkt matschig
- Pflanze verliert Standkraft
- Lange, dünne Triebe
- Wachstum nur zu einer Seite
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum glücklichen grünen Mitbewohner ist das richtige Gießen. Wussten Sie, dass die meisten Zimmerpflanzen gar nicht verdursten, sondern oftmals ertrinken? Wir Menschen neigen dazu, es beim Wässern unserer Zimmerpflanzen viel zu gut zu meinen. Das ist ganz besonders für Wüstenpflanzen ein Problem, aber auch so manche tropische Pflanze hat schon das Zeitliche gesegnet, weil ihr Topf einem Aquarium glich.
Um zu vermeiden, dass es so weit kommt, sollten Sie sich nicht scheuen auf einfache aber moderne Technik zurückzugreifen. Feuchtigkeitsmessgeräte liefern tolle Anhaltspunkte, ob es wieder Zeit ist zu gießen oder nicht.
Volle Sonne, hell aber ohne Sonneneinstrahlung, halbschattig oder doch geeignet für dunkle Ecken? Der richtige Standort bezogen auf den Lichtbedarf der Pflanze spielt eine große Rolle für die Gesundheit Ihrer Zimmerpflanzen. Vernachlässigen Sie ihn daher nicht!
Auch die richtige Luftfeuchtigkeit darf nicht unbeachtet bleiben. Trockene Luft für Wüstenpflanzen, feuchte Luft für Tropenpflanzen – letztere freuen sich, wenn Sie sie täglich mit Wasser besprühen. Das wirkt auch lästigem Staub entgegen, der sich auf die Blätter legt und die Pflanzen bei der Photosynthese behindert. Das Abstauben der Zimmerpflanzen von Zeit zu Zeit wirkt wahre Wunder – für die Pflanze selbst, aber auch für Ihre Atemwege und eine gesunde Raumluft.
Die Temperatur in Ihren Wohnräumen sollte für Mensch und Pflanze passen. Zimmerpflanzen, die niedrigere Temperaturen als 20 °C bevorzugen finden im Schlafzimmer meist einen geeigneten Platz. Andere, die es wärmer mögen kommen in Ihrem Wohnzimmer oder sogar dem Badezimmer besser zurecht.
Hungrige Pflanzen sind oft nur noch ein Schatten ihrer selbst. Lassen Sie es nicht so weit kommen und sorgen Sie rechtzeitig für ausreichend Nährstoffe. Flüssigdünger sind für Zimmerpflanzen meist die beste Wahl. Doch Achtung – nicht jede Pflanze braucht ständig Dünger. Manche kommen auch lange Zeit ganz ohne zusätzliche Nahrung aus.
Wenn es zu eng im Topf wird, können sich Pflanzen nicht weiterentwickeln. Schlimmstenfalls sind im Pflanztopf nur noch Wurzeln, aber keine Erde. So können weder Wasser noch Nährstoffe aufgenommen werden. Überprüfen Sie daher von Zeit zu Zeit, ob die Pflanzen noch genug Platz in ihren Töpfen haben. Ist das nicht der Fall, wird im Frühjahr umgetopft.
Kümmernde Pflanzen ziehen Schädlinge magisch an. Kontrollieren Sie deshalb von Zeit zu Zeit gerade Ihre Sorgenkinder auf Schädlingsbefall. Nur wer rechtzeitig eingreift, wird den lästigen Krabblern auch Einhalt gebieten können.