Pflanz- & Pflegeanleitung
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Herkunft: Kanada
Eigenschaften: Die Cranberry, oder Kranichbeere, wie sie auf Englisch heißt, liefert nicht nur eine interessante Frucht, sondern hat daneben auch einen hohen Zierwert. Weil sie mit unserer heimischen Preiselbeere nah verwandt ist und ihr auch in Geschmack und Verwendung ähnelt, nennen wir sie ihrer Fruchtgröße wegen „Riesenpreiselbeere“. Dabei sind die Sträucher selbst ausgesprochen klein. Der immergrüne, bodendeckende Zwergstrauch kann, je nach Standort und Nährstoffangebot, eine Höhe von 10-30 cm erreichen. Mehrere Sträucher wachsen zu einem dichten, flachen Teppich zusammen, der im Sommer dunkelgrün aussieht und im Oktober eine leuchtend rotbraune Herbstfärbung annimmt. Zur Reifezeit zieren die roten Früchte. Die zierlichen zartrosa Blüten werden gern von Bienen angeflogen.
Standort: Soll die Riesenpreiselbeere blühen und fruchten, gibt man ihr einen sonnigen, am besten noch windgeschützten Standort. Sie liebt einen moorigen, torfigen Boden, wächst aber auch noch auf Sand, wenn der Mutterboden stark humushaltig ist. Neutrale oder alkalische Böden sind jedoch für diese typische „Moorbeetpflanze“ ungeeignet, ebenfalls trockene Lagen. Verfügt man nicht über den geeigneten, leicht sauren Boden, hebt man das Pflanzloch etwa dreimal größer als normal aus und füllt es mit einem Gemisch aus Torf und Sand bis auf die gewünschte Höhe auf. Das ermöglicht der Pflanze ein schnelleres Anwachsen und führt in der ersten Zeit zu einem kräftigeren Wuchs.
Pflanzung: Am besten pflanzt man im Frühjahr bis etwa Anfang Juni oder von September bis November. Die Herbstpflanzung sollte möglichst frühzeitig vorgenommen werden, damit die Pflanze noch vor Eintritt des Winters gut einwurzeln kann. Zur eigentlichen Bepflanzung hebt man ein der Wurzelgröße entsprechendes Pflanzloch aus, wobei der Abstand von Pflanze zu Pflanze etwa 25 x 25 cm bis 40 x 40 cm betragen darf. Je enger die Pflanzen gesetzt werden, desto früher wachsen sie zu einem dichten Teppich zusammen und desto weniger Unkraut kommt hoch. So erreicht man bereits frühzeitig größere Erträge. Die Neupflanzungen müssen in den ersten Monaten regelmäßig bewässert werden, um das Anwurzeln zu fördern. Jedoch sollte das Wasser nicht auf der Oberfläche stehen.
Düngung: Cranberries sind - wie Kulturpreiselbeeren auch - sehr genügsame Obstgehölze. Daher wird eher sparsam gedüngt, am besten im Jahr nach der Pflanzung, wenn sie angewachsen sind. Zu empfehlen sind kalk- und chloridfreie Spezialdünger, z.B. Gärtner Pötschkes Pflanzenfutter für Heidelbeeren. Der Dünger wird, am besten im Frühjahr vor der Blüte, gleichmäßig auf der Pflanzscheibe verteilt. In den darauffolgenden Jahren braucht man die Düngermenge nur geringfügig zu steigern; bei länger bestehenden dichten Pflanzungen mit bereits starkem Fruchtansatz kann man die Dosis nach Herstellerangabe erhöhen oder evtl. in zwei Gaben, im Frühjahr und nach der Ernte, aufteilen.
Schnitt: Ein Schnitt ist bei der Cranberry nicht nötig. Er kann höchstens eine Maßnahme sein, um den übermäßigen Wuchs zu bremsen. Wenn man zu stark gedüngt hat oder wenn Jungpflanzen auf allzu nährstoffreichem Boden stehen, entwickeln manche Pflanzen bis zu 150 cm lange Ranktriebe, die nicht blühen und den Pflanzenbestand bald zu hoch und zu dicht werden lassen. In solchen Fällen hilft die Schere.
Ernte: Etwa im September bis Oktober kommen die Beeren zur Reife. Die ausgewachsene Beere ist im Durchschnitt 15 bis 20 mm lang und 10 bis 15 mm breit und in der Form rund bis birnenförmig. Hervorzuheben ist ihr hoher Vitamin-C-Gehalt von 30–40 mg in 100 g Fruchtmasse. Die Großfrüchtige Moosbeere, wie sie auch heißt, kann man trocknen oder verarbeiten. Sie dient als Beilage für viele Fleischgerichte. Oder man gewinnt aus ihr einen wohlschmeckenden vitaminreichen Saft, den man sehr gut auch anderen Fruchtsäften, wie Apfelsaft, Traubensaft, Pflaumen- und Aprikosensaft, zusetzen kann. Auch Brotaufstriche oder Desserts kann man aus ihnen herstellen. Wer es sauer mag, kann sie auch roh verzehren.
Winterschutz: In unseren Breiten ist die Cranberry ausreichend winterhart. Deshalb ist die größte Gefahr im Winter nicht die Kälte, sondern das „Vertrocknen“ bei Frostwetter. In Amerika, wo die Preiselbeere in großen Plantagen angebaut wird, überflutet man die Felder etwa im Dezember und lässt die Pflanze in einer dicken Eisschicht überwintern. Da das im eigenen Garten kaum durchführbar ist, muss man zu anderen, geeigneteren Möglichkeiten greifen. Am sinnvollsten und einfachsten ist es immer noch, im Herbst reichlich zu wässern und mit Reisig oder Stroh abzudecken. Man kann vorher auch etwas Sägespäne einstreuen.