Familie: Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Herkunft: Himalaja, von Afghanistan bis West-China an sonnigen, trockenen Hängen.
Eigenschaften: Der sommergrüne, reich verzweigte Strauch kann an geschützten Standorten 1,5-2 m hoch und bis 1,2 m breit werden kann. Durch seine 10 cm langen, farnartigen Blätter wirkt er sehr grazil. Die purpurrosa Blüten erscheinen von Juni bis Oktober in dichten, 7-15 cm langen Trauben.
Standort: Der Indigostrauch sollte an eine warme, vollsonnige Stelle mit einem durchlässigen, nicht zu trockenen, am besten sandig-lehmigen Boden gepflanzt werden. Die Wurzeln sind tiefgehend und wenig verzweigt. Der Indigostrauch passt gut vor Gruppen niedriger Ziergehölze oder vor Mauern.
Pflege, Winterschutz: Der Halbstrauch wird der Winterhärtezone 7 mit Temperaturen bis –15 °C eingeordnet. Die Winterhärtezone gibt an, welche Tiefsttemperatur eine bestimmte Art ohne größeren Schaden überstehen kann. Boden und Kleinklima können allerdings die Winterhärte etwas verändern. Bei jüngeren Pflanzen ist eine Abdeckung des Bodenbereiches, z.B. mit Tannenreisig, immer empfehlenswert.
Je nach Standort friert der Strauch bis auf den Boden zurück. Das ist nicht schlimm, denn er blüht sowieso nur, wenn er im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr bis auf wenige Augen (ca. 10 cm) zurückgeschnitten wird. Der Austrieb erfolgt spät, je nach Witterung oft erst ab Ende April/Anfang Mai. Im Frühjahr versorgt Gärtner Pötschkes Pflanzenfutter für den Ziergarten den Strauch mit allen nötigen Nährstoffen.
Geschichtliches: Der berühmte Farbstoff „Indigoblau“ wurde bereits im Altertum aus der in Indien beheimateten Art Indigofera tinctoria gewonnen. Um Indigo wurden einst erbitterte Wirtschaftskämpfe geführt. Der Indigostrauch, dessen Farbstoffe sich zwischen Türkisblau bis Purpurrot bewegen, wird sogar im Talmud erwähnt. Im 18. und 19. Jahrhundert war der Handel mit Indigo das Monopol Hollands und Portugals – beide Staaten ließen in ihren Kolonien die wertvolle Nutzpflanze in großen Mengen anbauen. Als aber 1890 die aus Teer hergestellten, synthetischen Indigofarben als „Anilin“ fabrikmäßig hergestellt wurden, endete die große Zeit dieser Pflanze. Den Ausgangstoff zur Gewinnung der blauen Farbe – das Glykosid Indikan – enthalten übrigens nicht alle Arten, auch nicht der Indigostrauch unserer Gärten.